ZDF Die Rosenheim-Cops: Im Auftrag seiner Majestät (Staffel 2 Folge 7)

Am idyllischen Chiemsee scheint zunächst alles unbeschwert: eine Gruppe Studierender – Angelika („Geli“) Reichert, Astrid Kronseder, Philip Mühlbauer und Gregor Menzinger – zeltet trotz Verbot auf Herrenchiemsee, um das bestandene Vordiplom zu feiern. Die Stimmung ist ausgelassen, bis in der Nacht Geli spurlos verschwindet. Am nächsten Morgen findet man lediglich ihre Weste und persönliche Gegenstände. Sofort wird klar: Hier geht es nicht um ein harmloses Abenteuer, sondern um einen Ernstfall.

Die ersten Spuren und Verdächtigungen

Kommissare Hofer und Satori übernehmen den Fall. Schon bald wird ein Krisenstab gefordert, doch die lokale Verwaltungschefin Marianne Schweiger mahnt zur Diskretion: Ein offener Polizeieinsatz könnte dem Tourismus schaden. Dennoch beginnt eine Suche mit Spürhunden, Tauchern und Wärmebildkameras.

Die Studierenden werden einzeln befragt. Philip gibt an, zuletzt betrunken eingeschlafen zu sein. Astrid wirkt genervt von Geli, die oft Männer in ihren Bann zog. Gregor, ein Bekannter aus Rosenheim, zeigt auffällig widersprüchliche Aussagen. Er hatte noch Gefühle für Geli, obwohl sie die Beziehung beendet hatte. Nachts war er verschwunden und tauchte später mit Kratzspuren am Arm wieder auf. Unter Druck gesteht er, Geli nachgestellt zu haben, allerdings bestreitet er jede Gewalt. Die Ermittler ahnen: Hier steckt mehr dahinter.

Die Rosenheim-Cops Staffel 2 Episodenguide – fernsehserien.de

Mysteriöse Hinweise: Drohbriefe und ein „Monster“

Parallel taucht ein beunruhigender Brief auf: „Stoppt die Touristenflut, sonst passiert etwas Schreckliches.“ Er war schon Wochen zuvor bei der Polizei eingegangen. Die Androhung wird nun mit Gelis Verschwinden verknüpft. Bald kursieren Geschichten über ein „Monster“ auf der Insel – sogar ein „Eisbär“ soll gesichtet worden sein. Tatsächlich berichten Touristen, nachts verfolgt worden zu sein, und Hofer meint, selbst eine Gestalt mit weißem Fell gesehen zu haben.

Ein Blick ins Schloss Herrenchiemsee zeigt die Lösung: Das angebliche Tier ist ein präpariertes Fell aus dem Jagdzimmer, das jemand übergezogen hat, um Menschen Angst einzujagen. Offenbar ein Versuch, Touristen fernzuhalten.

Die Familie Schweiger und ihre Geheimnisse

Zunehmend rücken die Schweigers in den Fokus. Marianne Schweiger, die Managerin der Insel, versucht die Ermittlungen zu kontrollieren. Ihr Vater, ein eigenbrötlerischer Mann, lebt in der Nähe des Schlosses. Er gibt zu, nachts im Bärenfell herumgestreift zu sein – nicht, um zu töten, sondern um Touristen abzuschrecken. Für ihn gehört die Insel „nicht den Fremden“, sondern ihrer Geschichte und den Einheimischen. Die geplanten Hotelbauten lehnt er strikt ab und will mit allen Mitteln Aufmerksamkeit erregen.

Doch seine Tochter distanziert sich von ihm. Sie wirft ihm vor, mit Drohanrufen und falschen Monster-Auftritten die Situation eskaliert zu haben. Obwohl sein Verhalten gefährlich war, bestreitet er jede Beteiligung an Gelis Verschwinden.

Wendung: Die Wahrheit über Geli

Während die Ermittler noch zwischen Familiendrama, Sabotage am Tourismus und möglichem Mord schwanken, taucht Geli plötzlich wieder auf – quicklebendig. Sie war nicht Opfer eines Verbrechens, sondern hatte sich heimlich von der Gruppe entfernt. Am Ufer lernte sie einen Künstler namens Toni kennen, mit dem sie spontan zwei Tage verbrachte. Verliebt und wie „im Rausch“ verbrachte sie die Zeit bei ihm, ohne jemandem Bescheid zu geben.

Für die Polizei ist das eine Mischung aus Erleichterung und Frust: Alle großangelegten Maßnahmen, die Verdächtigungen gegen die Freunde, die Diskussion um einen „Touristenmörder“ – all das war letztlich ein Schreckgespenst ohne reale Grundlage.

Nachwirkungen bei den Freunden

Astrid, Philip und Gregor reagieren mit Empörung. Während sie unter Verdacht standen und von der Polizei verhört wurden, genoss Geli unbeschwert ihr neues Abenteuer. Vor allem Astrid wirft ihr Rücksichtslosigkeit vor. Philip ist erleichtert, aber verletzt, Gregor beschämt, weil seine Verdächtigungen nun noch schwerer wiegen.

Für Geli selbst ist es hingegen fast eine Lappalie: Sie entschuldigt sich oberflächlich, bleibt aber bei ihrer Haltung, sie habe einfach ihrem Herzen gefolgt.

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Der Hintergrund der „Monster“-Inszenierung

Ganz abgeschlossen ist der Fall dennoch nicht: Zwar gibt es kein Mordopfer, doch die Täuschungsmanöver auf der Insel haben ein Schlaglicht auf tiefere Konflikte geworfen. Der alte Schweiger wollte den Tourismus eindämmen und ein zweites Hotel verhindern. Sein Brief („ISM – Im Auftrag seiner Majestät“) und die Auftritte im Eisbärenfell dienten dazu, Skandale zu provozieren. Auch wenn er Geli nicht angegriffen hat, wird er für seine Aktionen verantwortlich gemacht.

Die Ermittler erkennen: Die eigentliche Gefahr ging weniger von den Studierenden aus, sondern von einem Mann, der aus Heimatliebe und Verzweiflung zur Selbstjustiz griff – jedoch ohne tödliche Folgen.

Auflösung und Ausblick

Am Ende bleibt kein Mordfall, sondern eine Mischung aus Liebesabenteuer, jugendlicher Verantwortungslosigkeit und einer politischen Intrige rund um Tourismus und Tradition. Die Polizei beendet ihre Arbeit, wenn auch mit einem Stirnrunzeln: Aus einer verschwundenen Studentin, einem vermeintlichen Touristenmörder und einem Eisbärenmonster wurde lediglich ein chaotisches Missverständnis.

Für die Studierenden bleibt die Erfahrung jedoch prägend: Ihre Freundschaft ist erschüttert, Misstrauen bleibt. Marianne Schweiger muss sich der Öffentlichkeit stellen – die Tourismusbranche wird dennoch erschüttert sein, wenn von Eisbären-Inszenierungen die Rede ist. Und Geli? Sie verschwindet kurzerhand wieder – diesmal nach Italien, an der Seite ihres neuen Freundes.

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