Wie lief die Praxis in unserer Abwesenheit? – Bianka will OP rauszögern? | Die Landarztpraxis

In Wiesen­kirchen überschlagen sich die Ereignisse, und die Rückkehr alter Bekannter wirbelt den Alltag aller Beteiligten gehörig durcheinander. Kaum sind Sarah und Fabian wieder zurück, brechen alte Gefühle, Konflikte und Sehnsüchte auf – und im Zentrum stehen vertraute Gesichter, die plötzlich vor schwierigen Entscheidungen stehen.

Alles beginnt mit einem scheinbar harmlosen Wiedersehen. Apfelkuchen, Begrüßungen, Freude – doch schnell wird klar, dass hinter der heiteren Fassade mehr steckt. Frau Dr. Seberger, die sich inzwischen gut in die Praxis integriert hat, ist hin- und hergerissen: Soll sie in Wiesen­kirchen bleiben oder bald nach München zurückkehren? Ihr frischer Wind hat der Praxis spürbar gutgetan, und auch die anderen spüren, wie sehr sie fehlen wird. Zwischen den Zeilen wird deutlich, dass hier mehr als nur berufliche Wertschätzung im Spiel ist – zarte Bande, die in den letzten Wochen entstanden sind, drohen zerrissen zu werden.

Parallel dazu treffen Fabian und seine Schwester nach zwanzig Jahren wieder aufeinander. Ein Treffen, das viele Emotionen hochkochen lässt: Wut, Schuld, Bedauern – und letztlich auch die leise Hoffnung auf Versöhnung. Alte Verletzungen stehen im Raum, besonders das schwierige Verhältnis zu ihrem Vater, der für beide zur Belastung wurde. Doch die Wiedersehensfreude überwiegt, und schnell wird klar: Wiesen­kirchen könnte für manche mehr Heimat sein, als sie je zugegeben hätten. Überraschend gesteht Fabian, dass er nicht nach Chicago zurückkehren wird. Seine Ehe ist zerbrochen, und sein Leben nimmt eine neue Wendung. Der Neuanfang liegt nicht in der Ferne, sondern mitten im Dorf.

Die Landarztpraxis“: Plötzlicher Abschied – SIE verlassen Wiesenkirchen

Währenddessen kämpft Bianca mit einem ganz anderen Problem. Ihre geplante Operation wegen der Zysten rückt näher, doch sie spielt mit dem Gedanken, den Termin zu verschieben. Nicht aus Angst vor dem Eingriff, sondern aus Sorge, ihre Familie im Stich zu lassen. Isa und die anderen spüren das sofort: Bianca fühlt sich verantwortlich, als müsste sie alle tragen und für jeden da sein. Ihre Freunde und Verwandten beschließen daher, ihr diesen Druck zu nehmen. Jeder übernimmt eine Aufgabe – Rezeption, Küche, Service – um ihr zu zeigen: Sie ist nicht allein, und sie darf sich endlich um ihre Gesundheit kümmern. Doch die Entscheidung lastet schwer auf Bianca. Schließlich gesteht sie selbst, dass sie den OP-Termin lieber verschieben würde. Ein Moment, der allen die Zerbrechlichkeit dieser scheinbar so starken Frau vor Augen führt.

Als ob das nicht schon genug wäre, kommt es in der Praxis zu einem dramatischen Zwischenfall. Eine Familie, die im Wald Beeren gesammelt hat, leidet plötzlich unter massiven Bauchschmerzen. Schnell stellt sich heraus: Es könnten Tollkirschen gewesen sein – eine hochgiftige Pflanze. Was als Ausflug begann, endet in der Notaufnahme. Eltern und Kind kämpfen mit Übelkeit, Krämpfen und Schwindel. Die Ärzte reagieren sofort, verabreichen Aktivkohle und Infusionen. Besonders der Vater, der größere Mengen gegessen hat, gerät in Gefahr: Halluzinationen setzen ein, sein Zustand verschlechtert sich rapide. Minutenlang ist unklar, ob er stabil bleibt. Für alle im Raum wird die Bedrohung greifbar, und die Hilflosigkeit der Angehörigen legt sich wie ein Schatten über den Tag. Erst das Gegenmittel bringt Erleichterung – ein knappes Entkommen, das zeigt, wie zerbrechlich das Leben ist.

Inmitten dieses medizinischen Dramas zeigt sich auch die persönliche Belastung von Fabian. Er hat während der Abwesenheit die Praxis zusammengehalten, doch nun steht er wieder im Schatten seiner Gefühle. Dankbar blickt er auf Alexandra, die ihn unterstützt hat, doch seine Gedanken schweifen immer wieder ab. München ruft ihn nicht mehr – er hat sich entschieden, zu bleiben. Doch mit dieser Entscheidung kommen auch Fragen: Was bedeutet das für seine Beziehungen? Für Isa, für Sarah, für das ganze Geflecht, in dem jeder Schritt Konsequenzen hat?

Bianca indes wird gedrängt, endlich an sich zu denken. Trotz aller Einwände wird sie überzeugt: Ihre Gesundheit hat Vorrang, und alle anderen können die Last gemeinsam tragen. Schweren Herzens packt sie ihre Sachen, und ihre Freunde versichern ihr, dass sie während der Klinikzeit alles regeln werden. Es ist ein Wendepunkt – vielleicht nicht nur für Bianca, sondern für die gesamte Gemeinschaft, die dadurch enger zusammenrückt.

Zwischen all den großen Entscheidungen taucht auch immer wieder Alltägliches auf: kleine Neckereien, die unvermeidliche Rivalität zwischen Dorf und Großstadt, der Stolz auf Traditionen und die Angst, etwas zu verlieren. Doch über allem liegt die Erkenntnis, dass Wiesen­kirchen mehr ist als ein Ort. Es ist ein Netz aus Beziehungen, aus Erinnerungen, aus alten Geschichten und neuen Chancen.