Küssen verlernt man nicht! – Ist da mehr zwischen den beiden? | Die Landarztpraxis
In der neuen Folge entfalten sich gleich mehrere dramatische Handlungsstränge, die die Figuren an ihre emotionalen und körperlichen Grenzen bringen. Alles beginnt mit einem heftigen Streit: eine Frau konfrontiert ihre Rivalin direkt und beschuldigt sie, ihr Fabian ausspannen zu wollen. Mit fester Stimme stellt sie klar, dass er ihr Mann sei und sie niemals zulassen werde, dass jemand ihn ihr wegnimmt. Doch die angespannte Situation eskaliert noch weiter, als unerwartet intime und schmerzhafte Wahrheiten ans Licht kommen. Inmitten dieses Konflikts stehen nicht nur verletzte Gefühle, sondern auch ein ungeborenes Baby, dessen Gesundheit plötzlich in Gefahr zu sein scheint.
Die Schwangerschaftsängste nehmen einen zentralen Platz ein. Die werdende Mutter spürt starke Unterleibsschmerzen, die zwar zunächst als normal abgetan werden, jedoch schnell für Panik sorgen. Die Angst, das Kind zu verlieren, überschattet alle Differenzen zwischen den Frauen. Trotz ihrer heimlichen Abneigung und dem inneren Wunsch, ihrer Rivalin Schaden zuzufügen, überwindet die eine Frau ihre Feindseligkeit und konzentriert sich einzig auf das Wohl des ungeborenen Kindes. „Bitte lass es dem Baby gut gehen“, fleht sie, während die Untersuchungen beginnen. Der Moment, in dem endlich der Herzschlag hörbar wird, entlädt all die zuvor angestaute Angst und verwandelt sich in tiefe Erleichterung. Dennoch beschließt die Familie sofort, in die Klinik nach Rosenheim zu fahren, um eine gründliche Untersuchung durchführen zu lassen.

Parallel dazu wird die Kulisse des Gasthauses lebendig, in dem alltägliche Szenen für humorvolle Kontraste sorgen. Während in einem Raum dramatische Sorgen um Leben und Tod dominieren, herrscht in der Gaststube ein fast schon chaotischer Alltagston: vergessene Bestellungen, Diskussionen über Kartoffeln, Nudeln und Salat, Beschwerden des Service-Teams und Gäste, die ungeduldig auf ihr Essen warten. Diese Szenen lockern die Schwere der vorherigen Ereignisse auf, ohne die angespannte Grundstimmung ganz aufzulösen. Besonders auffällig ist der typische Schlagabtausch zwischen Familienmitgliedern, die sich gegenseitig aufziehen und dennoch füreinander da sind, wenn es darauf ankommt.
Doch auch hier schleichen sich neue Themen ein. Eine geplante Freizeitaktivität sorgt für Diskussionen: eine sogenannte „Geocaching Challenge“, die von den jüngeren Figuren begeistert vorgeschlagen wird. Mit GPS-Geräten wollen sie im Wald Rätsel lösen, um am Ende einen „goldenen Rucksack“ mit einem 1000-Euro-Gutschein zu finden. Was zunächst nach Abenteuer klingt, ruft jedoch ernsthafte Bedenken hervor. Eine amtliche Bärenwarnung in der Region lässt die Unternehmung plötzlich lebensgefährlich erscheinen. Der Hinweis, dass männliche Tiere auf der Durchreise aus den Alpen oder aus Tschechien nach Bayern gelangen können, sorgt für Unruhe. Zwar betonen die einen, dass Bären normalerweise mehr Angst vor Menschen hätten als umgekehrt, doch das Risiko bleibt bestehen – ein unberechenbarer Faktor, der das Abenteuer jederzeit in eine Katastrophe verwandeln könnte.
Währenddessen entwickelt sich eine weitere, eher romantisch-verwickelte Geschichte. Eine junge Frau spricht mit einer Freundin über ihre frustrierende Situation mit ihrem Partner, der ihr gegenüber widersprüchliches Verhalten zeigt. Mal sucht er Nähe, mal zieht er sich wieder zurück, und obwohl es bereits einen intensiven Kuss gegeben hat, wirkt er, als wolle er das Erlebnis am liebsten vergessen. Sie fühlt sich missverstanden und ignoriert, gleichzeitig aber auch verletzt, weil sie glaubt, ihm unter Druck zu setzen, wenn sie ihre Zuneigung zeigt. Ihre Freundin versucht, sie zu beruhigen und erinnert sie daran, dass er sie durchaus schätzt und dass sie ihm guttut. Doch Geduld fällt ihr schwer – das ewige Hin und Her zehrt an ihren Nerven und lässt sie an seiner Ernsthaftigkeit zweifeln.
Zurück bei der Schwangerschaftsgeschichte zeigt sich eine tiefe emotionale Nähe zwischen Max und der werdenden Mutter. Er gesteht, wie hilflos er sich gefühlt habe, als er ihre Nachricht über die Schmerzen erhalten hat. Der Moment, in dem sie gemeinsam den Herzschlag des Babys hören, verändert etwas zwischen ihnen. Obwohl Alexandra ihn hasst und die Ereignisse in Köln für tiefe Risse gesorgt haben, verbindet sie dieses Erlebnis auf eine unausgesprochene Weise. Max spürt, dass dieses Baby – Fabians Baby – sie alle in eine komplizierte Patchwork-Situation bringt. Sobald Leo erfährt, dass Fabian ihr Vater ist, wird das ungeborene Kind automatisch ihre Halbschwester. Er träumt davon, dass sich daraus eine neue Art von Familie entwickeln könnte, in der alte Grenzen aufbrechen und neue Verbindungen entstehen: er sieht sich selbst mit Fabian am Grill, Alexandra mit einem Gin Tonic in der Hand, und alle gemeinsam in einer Art harmonischem Zusammenleben.
Doch so schön diese Vorstellung auch klingen mag, bleibt sie eine Illusion. Alle Beteiligten wissen, dass die Realität voller Verletzungen, Geheimnisse und ungelöster Konflikte ist. Der Gedanke einer harmonischen Patchwork-Familie erscheint wie ein ferner Traum, der jederzeit an den harten Tatsachen zerbrechen könnte.
Am Ende der Episode stehen die Figuren zwischen Hoffnung und Verzweiflung. Auf der einen Seite ist die Erleichterung groß, dass es dem Baby gut geht und keine unmittelbare Gefahr besteht. Auf der anderen Seite brodeln die Konflikte weiter: die Rivalität um Fabian, die Unsicherheit in romantischen Beziehungen, die Gefahr durch wilde Tiere und die inneren Kämpfe mit Schuld, Angst und Sehnsucht. Jede Figur trägt ihr eigenes Päckchen, und gleichzeitig sind sie durch unsichtbare Fäden miteinander verbunden – sei es durch Liebe, Hass, Verantwortung oder gemeinsame Vergangenheit.
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Die Episode zeichnet sich dadurch aus, dass sie eine große Spannbreite an Emotionen abdeckt: von Eifersucht über Angst bis hin zu einem kurzen, hoffnungsvollen Traum von familiärer Geborgenheit. Gerade diese Vielschichtigkeit macht die Handlung so fesselnd, denn sie zeigt, wie nah Freude und Schmerz, Hoffnung und Enttäuschung beieinanderliegen können.
Die Zuschauer bleiben mit der Frage zurück, ob die Figuren den Mut finden, ihre Konflikte ehrlich auszutragen, oder ob sie weiter in einem Geflecht aus Geheimnissen, Missverständnissen und unausgesprochenen Gefühlen gefangen bleiben. Sicher ist nur: Die Geschichte um Fabian, die Schwangerschaft und die drohende Gefahr durch den Bären ist längst nicht zu Ende erzählt – und der nächste dramatische Höhepunkt steht bereits bevor.