Die Rosenheim Cops Staffel 9 Folge 14 Es ist nicht alles Gold …
In dieser spannungsgeladenen Episode überschlagen sich die Ereignisse, als ein brutaler Mord an einem angesehenen Zahnarzt die Ermittler in Atem hält. Dr. Herbst, ein wohlhabender, scheinbar hochangesehener Mediziner in Rosenheim, wird tot in seiner eigenen Praxis aufgefunden – verblutet nach einer gezielten Verletzung der Schlagader durch ein scharfes Instrument. Der Zeitpunkt des Todes lässt sich auf den Vorabend zwischen acht und neun Uhr eingrenzen. Von Beginn an ist klar: Dieser Mord ist kein Zufall, sondern das Resultat dunkler Machenschaften, komplizierter Beziehungen und eines Netzes aus Gier, Betrug und persönlichen Feindschaften.
Die Ermittlungen setzen sofort bei den näheren Kontakten des Opfers an. Auffällig ist die lockere Handhabung der Sicherheit in der Praxis: Am Vorabend hatte Herbst selbst den automatischen Türöffner auf Dauerbetrieb gestellt, um Reparaturen zu erledigen. Damit war der Zugang ungewöhnlich leicht – ein gefundenes Fressen für einen Täter. Auch ein Einbruch wenige Wochen zuvor wirft Fragen auf: Damals wurde Zahngold im Wert von etwa 30.000 Euro gestohlen. Schon hier könnte die Spur zu den späteren Ereignissen führen.
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Schnell geraten die engen Mitarbeiter ins Visier. Labortechniker Holger Schubert, mit dem Herbst jahrelang kooperierte, hatte ein zunehmend frostiges Verhältnis zu seinem Chef. Die Zusammenarbeit schien zuletzt von Spannungen geprägt. Schubert gibt zwar an, am Tatabend noch lange gearbeitet zu haben, doch die Ermittler zweifeln. Zudem kursieren Hinweise, dass in seinem Labor minderwertiges Zahngold verarbeitet wurde, das Allergien bei Patienten auslöste. Mehrere Betroffene mussten ihre Kronen austauschen lassen. Der Verdacht liegt nahe, dass Herbst diesen Betrug aufgedeckt hatte und Schubert damit ein Motiv für den Mord lieferte: Angst vor Entdeckung und Verlust seiner Existenzgrundlage.
Doch Schubert ist nicht der einzige Verdächtige. Auch Patienten stehen auf der Liste. Besonders ein gewisser Herr Zöllner, Autohändler für Luxuskarossen, geriet in Rage, nachdem bei ihm eine teure Zahnkrone mit eingearbeitetem Brillanten verloren ging. Herbst verweigerte die sofortige Ersatzleistung. Zöllner drohte ihm lautstark mit Konsequenzen und stellte sogar Schadensersatzforderungen. Am nächsten Tag war Herbst tot. Dazu kommt, dass Zöllner zufällig im Besitz von Herbsts Wagen war – er hatte das Auto kurzerhand „beschlagnahmt“, angeblich als Druckmittel. Sein Verhalten wirkt nicht nur verdächtig, sondern grenzt an Erpressung und Diebstahl. Allerdings fehlen konkrete Beweise, dass er den Mord begangen hat.
Die Ermittlungen verzweigen sich weiter. In der Praxisunterlagen finden sich Unstimmigkeiten über Materiallieferungen, dubiose Goldbestände und eine Liste von Patienten, die allergisch auf das verwendete Zahngold reagierten. Auffällig ist, dass das hochwertige, reine Gold im Safe des Arztes deutlich besser war als das minderwertige Material, das Schubert ins Spiel brachte. Alles deutet darauf hin, dass der Labortechniker bewusst gepanschte Ware lieferte, um Kosten zu sparen und gleichzeitig Profit zu machen. Herbst war kurz davor, ihn anzuzeigen – ein tödlicher Konflikt.
Im Verlauf der Ermittlungen wird klar, dass der Einbruch in die Praxis und der Mord unmittelbar zusammenhängen. Herbst hatte offenbar selbst Nachforschungen angestellt und Hinweise auf eine Verbindung zwischen den Einbrechern und seinem Labortechniker gefunden. Möglicherweise wollte er die Wahrheit nicht länger verschweigen. Schubert gerät dadurch massiv unter Druck. In seiner Vernehmung bricht er schließlich zusammen: Er gesteht, minderwertiges Gold verarbeitet zu haben und von Herbst zur Rede gestellt worden zu sein. In einem hitzigen Streit sei er „in Notwehr“ auf den Arzt losgegangen. Ob dies tatsächlich Notwehr war oder ein geplanter Mord, bleibt die entscheidende Frage – doch die Beweislage spricht eher für eine impulsive Tat aus Angst vor Entlarvung.
Parallel dazu tauchen immer wieder falsche Fährten auf. Patienten mit hohen Rechnungen, Geschäftspartner mit Neid und sogar Nachbarn, die über Herbsts Reichtum spekulierten, geraten vorübergehend unter Verdacht. Doch am Ende verdichtet sich das Netz um Schubert. Er hatte nicht nur das falsche Gold geliefert, sondern auch ein handfestes Motiv: Seine gesamte berufliche Zukunft stand auf dem Spiel. Der Mord an Herbst war der verzweifelte Versuch, sein Geheimnis zu bewahren.

Die Episode endet mit einer Mischung aus Erleichterung und Bitterkeit. Der Fall wird zwar gelöst, doch es zeigt sich, wie dünn die Grenze zwischen Respektabilität und krimineller Energie sein kann. Ein angesehener Arzt, der seine Patienten schützen wollte, musste dafür mit dem Leben bezahlen. Ein Labortechniker, der im goldenen Glanz von Profit und Gier seine Moral verkaufte, verspielte alles. Und die Patienten, die ihrem Arzt vertrauten, blieben die wahren Leidtragenden – mit zerstörtem Vertrauen und gesundheitlichen Folgen.
Neben der Krimihandlung gibt es die typischen menschlichen Zwischentöne, die das Ganze erden. Die Ermittler gönnen sich zwischendurch Kaffee, Kuchen oder zwetschgen Nudeln, scherzen über Diäten und halten den niederbayerischen Alltag lebendig. Doch hinter der Fassade des Lokalkolorits steckt ein harter Kern: Mord, Verrat und die Erkenntnis, dass selbst im Umfeld von Gesundheit und Heilung tödliche Abgründe lauern können.
Am Ende bleibt die Lehre, dass Habgier und Betrug auch in den angesehensten Berufen tödliche Konsequenzen haben können. Dr. Herbsts Tod war nicht nur ein persönliches Drama, sondern ein Spiegel dafür, wie schnell ein scheinbar intaktes System in sich zusammenfallen kann, wenn Vertrauen zerstört wird. Die Ermittler schließen die Akten – doch die Schatten dieses Falls bleiben bestehen.