Die Rosenheim Cops Staffel 8 Folge 9 Der Tod kam von oben

In Rosenheim nimmt ein vermeintlich fröhlicher Vatertagsausflug eine dramatische Wendung, die nicht nur die Familie Öhmüller, sondern auch die Kommissare in Atem hält. Zunächst scheint alles nach einem tragischen Unfall auszusehen, doch bald verdichten sich die Hinweise, dass ein kaltblütiger Mord dahintersteckt – mit familiären Verstrickungen, Erbschaftsstreit und einem handfesten Wirtschaftsskandal im Hintergrund.

Die Ermittlungen beginnen, als Bernhard Öhmüller, Mitglied einer angesehenen Rosenheimer Textilunternehmer-Familie, tot aufgefunden wird. Auf den ersten Blick sieht es so aus, als sei er durch einen unglücklichen Sturz ums Leben gekommen. Ein Holzstoß soll ins Rutschen geraten sein, wodurch Bernhard unter schweren Prellungen und letztlich einem Genickbruch gestorben sei. Doch die Kommissare stellen schnell fest: Dieser Unfall war keiner. Die Holzstapel waren gesichert, nur ein gewaltsames Lösen konnte die Katastrophe herbeigeführt haben. Von nun an ist klar: Bernhard wurde Opfer eines gezielten Mordanschlags.

Schnell geraten die Familienmitglieder in den Fokus der Ermittlungen. Die Familie Öhmüller führt seit Generationen ein bekanntes Bekleidungshaus in Rosenheim, das für traditionelle, aber hochwertige Trachtenmode steht. Bernhard war der älteste von drei Brüdern und galt als Erbe des Familienunternehmens. Sein jüngerer Bruder Stefan arbeitete ebenfalls im Geschäft, wirkte aber oft im Schatten des dominanten Bernhard. Franz, der Jüngste, ist verheiratet, hat einen Sohn – und gerät nun besonders ins Zwielicht.

Denn am Tag des Vatertagsausflugs kam es zwischen Franz und Bernhard zu einem heftigen Streit. Auslöser: Die brisante Enthüllung, dass Franz’ Sohn womöglich nicht sein eigener, sondern das Ergebnis einer Affäre seiner Frau mit Bernhard sei. Als Bernhard dies im Beisein anderer ansprach, eskalierte die Situation. Franz, wütend und gedemütigt, drohte seinem Bruder sogar öffentlich. Diese Drohung bleibt nicht unbeachtet, und die Kommissare haben nun ein erstes handfestes Motiv.

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Als Franz zudem alkoholisiert angetroffen wird, scheint die Beweislage gegen ihn erdrückend. Ein Bluttest ergibt 1,6 Promille, was zur mutmaßlichen Tatzeit einem Wert von 2,2 Promille entsprochen hätte. War Franz im Rausch so aggressiv, dass er seinen Bruder tatsächlich ermordete? Oder ist seine Betrunkenheit am Ende sogar sein Rettungsanker, da er in diesem Zustand wohl kaum unauffällig die Sicherungen des Holzstoßes hätte entfernen können? Die Ermittler beginnen, zu zweifeln.

Parallel dazu tauchen merkwürdige wirtschaftliche Verstrickungen auf. Bernhard hatte sich in den letzten Wochen intensiv mit dem Geschäftspartner der Firma Öhmüller beschäftigt: „Lomazzo“ aus Mailand, ein angeblich exklusiver italienischer Textilhersteller. Doch die Spuren führen ins Leere. Die Firma entpuppt sich als reine Briefkastenfirma. Tatsächlich stammen die gelieferten Stoffe aus Asien, sind billig produziert und dazu noch massiv mit Schadstoffen belastet. Eine Expertise bestätigt: Die Ware überschreitet europäische Grenzwerte um das Siebenfache.

Bernhard war der Sache auf der Spur. Er hatte selbst Nachforschungen in Mailand angestellt und wollte den Skandal publik machen. Hätte er durchgegriffen, wäre nicht nur das Image des Familienunternehmens zerstört worden, sondern auch die kriminellen Machenschaften enttarnt, die mit „Lomazzo“ im großen Stil Geld verdienten.

Die Spur führt schließlich zu einem alten Bekannten: Hübner, ein enger Vertrauter der Familie und zugleich seit Jahren im Geschäft tätig. Er war es, der über die Tarnfirma „Lomazzo“ billigste Ware aus Asien einkaufte, diese mit einem italienischen Label versah und an die Öhmüllers zu überhöhten Preisen weiterverkaufte. Mit dieser Masche hatte er über ein Jahrzehnt hinweg enorme Gewinne gemacht. Bernhards Erkenntnisse bedrohten sein lukratives Konstrukt – und damit auch seine Existenz.

Doch wie passt der Familienstreit ins Bild? Hier zeigt sich, wie raffiniert Hübner vorging: Bei der Vatertagskutschfahrt brachte er gezielt das Thema der fragwürdigen Vaterschaft auf, wohlwissend, dass Franz außer sich geraten würde. Vor versammelter Mannschaft sprach Bernhard die Affäre an – Franz reagierte heftig und drohte. Damit war für Hübner der perfekte Sündenbock geschaffen. Sollte Bernhard sterben, würde jeder sofort an Franz denken.

Nach und nach gelingt es den Kommissaren, die Puzzleteile zusammenzufügen. Die Spuren führen eindeutig zu Hübner: Er hatte Zugang, er hatte das stärkste Motiv und er nutzte die Familienspannungen als Ablenkungsmanöver. Franz’ alkoholbedingtes Blackout und seine Drohung spielten Hübner dabei in die Karten. Doch die Ermittler durchschauen schließlich die Inszenierung.

Die Rosenheim-Cops" am Dienstag bei ZDF verpasst?: Wiederholung von Episode  8, Staffel 22 online und im TV | news.de

Die Enthüllung, dass Hübner tatsächlich hinter „Lomazzo“ steckt, bringt den entscheidenden Durchbruch. Kontoauszüge, die seine Verbindung zur Briefkastenfirma beweisen, überführen ihn. Die tödliche Konfrontation mit Bernhard, der 500.000 Euro als Wiedergutmachung forderte, endete für den Unternehmer in der Katastrophe. Hübner konnte es nicht riskieren, dass seine Machenschaften auffliegen, und nutzte den Ausflug, um Bernhard endgültig zum Schweigen zu bringen.

Für die Familie Öhmüller bedeutet der Mord nicht nur den Verlust eines Sohnes und Bruders, sondern auch den Beginn einer tiefen Krise. Stefan, der nun in der Erbfolge nachrückt, wirkt zerrissen zwischen Pflicht und Schuldgefühlen. Franz, trotz Entlastung, bleibt gezeichnet vom Verdacht und dem Verrat innerhalb der Familie. Und über allem schwebt die Frage, ob das traditionsreiche Unternehmen den Schatten dieses Skandals überhaupt überleben kann.

Die Kommissare von Rosenheim ziehen am Ende eine bittere Bilanz: Wieder einmal zeigt sich, dass es kein perfektes Verbrechen gibt – und dass selbst die engsten Verbindungen aus Familie, Freundschaft und Geschäft zu tödlichen Geflechten werden können.