Die Rosenheim Cops Staffel 8 Folge 13 Der Tod coacht mit
Ein Fall, der zunächst wie ein tragischer Unfall aussieht, entpuppt sich bald als raffiniert geplanter Mord. Antoine Poré, ein durchtrainierter Personal Trainer aus Frankreich, der sogar zweimal am legendären Ironman auf Hawaii teilgenommen hatte, ertrinkt in einem privaten Pool. Für die Ermittler wirkt das zunächst vollkommen unlogisch – ein Mann, der problemlos vier Kilometer im Pazifik schwimmen konnte, soll ausgerechnet im heimischen Pool ums Leben kommen? Schnell wird klar: Hinter diesem Tod steckt ein Verbrechen.
Antoine war nicht nur ein gefragter Coach für Fitness und Ernährung, er galt auch als charmanter Verführer. Seine Kundinnen – meist wohlhabende Damen – vergötterten ihn. Für die Männerwelt hingegen war er ein „schmarotzender Gigolo“, der sich an die Frauen heranschmeichelte und dabei gut verdiente. Als die Polizei Spuren in seiner Sporttasche untersucht, stößt sie auf verdächtige Tablettenreste und auf eine manipulierte Trinkflasche.
Seine Trainingsroutine war streng: erst ein leichtes Joggen, dann ein spezieller Saft als Energy-Booster, anschließend eine Runde Schwimmen. Genau diese Reihenfolge wurde ihm zum Verhängnis. Die Laboruntersuchung bringt die Wahrheit ans Licht: In seiner Flasche befand sich Digitalis, ein starkes pflanzliches Herzmittel, das in hoher Dosis tödlich wirkt. Der Täter hatte Antoines Originalgetränk ausgeleert und durch einen präparierten Energy-Drink ersetzt. Nach dem Training nahm Antoine einen Schluck – und brach kurze Zeit später im Pool zusammen.
Die Ermittlungen führen die Kommissare tief in ein Netz aus Beziehungen, Eifersucht und verletzten Egos. Da ist zunächst Ivonne Zurbia, Antoines Freundin. Sie berichtet, dass sie und Antoine heiraten wollten, er aber kurz vor der Verlobung einen Rückzieher machte. Begründung: Als verheirateter Mann würde er an Attraktivität für seine Kundinnen verlieren – ein Risiko, das er nicht eingehen wollte. Ivonne war tief verletzt, und auch wenn sie beteuert, ihn nicht aus Rache vergiftet zu haben, steht sie im Fokus der Ermittlungen.
Doch Ivonne ist nicht die einzige Verdächtige. Zahlreiche Ehefrauen hatten bei Antoine trainiert – und nicht wenige deren Männer empfanden den Beau als Bedrohung. Einer dieser Männer ist Herr Singer, ein Unternehmensberater, dessen Frau regelmäßig bei Antoine trainierte. Er selbst bezeichnete Poré als „schamlosen Schürzenjäger“ und gab zu, ihn regelrecht verabscheut zu haben. Als sich herausstellt, dass Singer kein stichhaltiges Alibi für die Tatzeit hat, wird er zum ernsthaften Verdächtigen.
Auch die Konkurrenz spielt eine Rolle. Otti Paulsen, ebenfalls Personal Trainer, war seit Jahren Antoines Rivale. Er hatte den Fehler gemacht, zu heiraten – und danach seine weibliche Kundschaft fast vollständig verloren. Seine Frau arbeitet inzwischen im Supermarkt, um die Familie finanziell über Wasser zu halten. Paulsen, verbittert und von Neid zerfressen, könnte in Antoines Tod die Chance gesehen haben, sein Spielfeld zurückzugewinnen.
Dann gibt es noch Frau Maler, eine ehemalige Kundin, deren Mann kürzlich eine Herzoperation hinter sich gebracht hatte. Bei einer Hausdurchsuchung finden die Ermittler große Mengen ausgedrückter Medikamentenblister – unter anderem mit Digitalis. Zunächst behauptet Frau Maler, sie habe lediglich alte Medikamente ihres Mannes entsorgt. Doch die Indizienlage verdichtet sich: Die Fingerabdrücke auf den Blistern und den Tabletten stimmen mit ihren überein. Offensichtlich hatte sie die tödliche Substanz in den Energy-Drink gemischt.
Die Ermittler bringen schließlich die Puzzleteile zusammen: Frau Maler und Otti Paulsen haben gemeinsame Sache gemacht. Sie verband sowohl der Hass auf Antoine als auch die persönliche Kränkung, die er ihnen zugefügt hatte. Paulsen sah in Antoine den Konkurrenten, der ihm die Kundschaft nahm, während Frau Maler ihn dafür hasste, dass er sie und viele andere Frauen benutzt hatte. Gemeinsam schmiedeten sie den Plan, Antoine auszuschalten.
Das Vorgehen war eiskalt kalkuliert: Während Antoine trainierte, vertauschten sie seine Trinkflasche, mischten Digitalis in den Ersatzdrink und stellten die Flasche wieder an ihren Platz. Antoine ahnte nichts, trank nach dem Joggen wie immer seinen Energy-Drink – und bezahlte mit dem Leben.

Währenddessen laufen im Hintergrund weitere persönliche Verwicklungen bei den Ermittlern selbst. Herr Lind, einer der Kommissare, wird nach Hamburg versetzt, wo seine alte Liebe Roloff auf ihn wartet. Die Nachricht schlägt im Rosenheimer Präsidium hohe Wellen, besonders bei seiner Kollegin Ortmann, die von dieser Entscheidung völlig überrumpelt wird. Zwischen dienstlichen Pflichten, verletzten Gefühlen und Umstrukturierungen in der Mordkommission müssen die Beamten professionell bleiben, auch wenn es im privaten Umfeld heftig brodelt.
Am Ende sind es jedoch die forensischen Spuren, die Klarheit schaffen. Fingerabdrücke auf den Medikamentenblistern, Rückstände von Digitalis in der Trinkflasche und die widersprüchlichen Aussagen der Verdächtigen führen dazu, dass Frau Maler und Otti Paulsen überführt werden. Beide werden wegen dringenden Tatverdachts festgenommen – das Mordkomplott ist aufgeflogen.
Der Fall zeigt einmal mehr, wie dünn der Grat zwischen Leidenschaft, Eitelkeit und tödlicher Konsequenz ist. Antoine Poré, der sein Leben dem Sport, der Fitness und dem Spiel mit der weiblichen Bewunderung gewidmet hatte, wird letztlich Opfer seines eigenen Lebensstils. Die Frauen vergötterten ihn, die Männer hassten ihn – und genau dieses Spannungsfeld brachte ihn zu Fall.
Die Mordkommission Rosenheim schließt damit einen Fall ab, der alles zu bieten hatte: Intrigen, Eifersucht, Rachegelüste, verletzte Gefühle und am Ende die brutale Erkenntnis, dass selbst der stärkste Körper gegen Gift keine Chance hat.