Die Rosenheim Cops Staffel 7 Folge 9 Tod im Kino

Ein idyllischer Frauenabend, ein lockerer Plausch und plötzlich ein Mord im Kino – so beginnt dieser packende Fall. Zunächst herrscht ausgelassene Stimmung: die Damen planen ihren Abend, während die Herren sich verabschieden. Doch die heitere Atmosphäre kippt jäh, als im Kino ein toter Filmvorführer entdeckt wird. Martin Leitmeier, etwa 40 Jahre alt, liegt erschlagen während der laufenden Vorstellung. Sofort wird die Polizei gerufen, und Oberstetter sowie Lind nehmen die Ermittlungen auf. Hofer selbst ist verhindert – er liegt mit gebrochenem Fuß zu Hause und kann nur eingeschränkt helfen, doch seine Schwester springt an seiner Seite ein.

Im Saal selbst hat niemand etwas Auffälliges bemerkt. Laut dem Besitzer des Kinos kam während der Vorstellung niemand herein oder hinaus. Allerdings existiert ein Notausgang in den Hinterhof, über den man unbemerkt hätte verschwinden können. Erste Spuren am Tatort deuten darauf hin, dass das Opfer mit einem schweren Gegenstand erschlagen wurde – die tödliche Wunde deutet auf große Wucht hin. Eine Tatwaffe fehlt. Dafür finden sich Blutspuren, die nahelegen, dass der Mörder nach der Tat ein Gerät oder Gegenstand mitgenommen hat.

Unter den ersten Funden sticht ein Netzgerät hervor, das offenbar zu einer professionellen Videokamera gehört. Schnell kommt der Verdacht auf, dass es bei dem Mord nicht nur um persönliche Motive, sondern auch um illegale Geschäfte mit Raubkopien gehen könnte. Der Hund des Opfers, Franzel, wirkt verstört – er wird später eine nicht unwichtige Rolle als stummer Zeuge spielen.

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Die Ermittlungen nehmen Fahrt auf, als der Aushilfs-Vorführer Schweiger ins Visier gerät. Seine Fingerabdrücke finden sich auf dem Netzgerät. Außerdem ist er vorbestraft: vor einigen Jahren knackte er Zigarettenautomaten. Bei einer Hausdurchsuchung stoßen die Beamten auf eine regelrechte Raubkopier-Werkstatt mit Kisten voller Filme und Festplatten. Schweiger streitet alles ab, doch die Indizien scheinen erdrückend. Besonders verdächtig: In seiner Wohnung taucht eine Tasche auf, an der Blut des Opfers haftet. Schweiger beteuert, er habe sie lediglich vergessen, sei in den Vorführraum zurückgekehrt und habe Leitmeier bereits tot vorgefunden. Aus Angst sei er geflohen. Doch warum rief er nicht die Polizei?

Gleichzeitig kommen weitere mögliche Motive ans Licht. Leitmeier wusste offenbar, dass der Junior des Oberstetter-Clans, der Sohn des Kinobesitzers, über Jahre hinweg Buchhaltung frisiert und große Summen unterschlagen hatte. Es geht um Hunderttausende Euro, die er in seine Spielsucht versenkte. Der Vater hatte seinen Sohn bereits zur Rede gestellt, wollte aber die Wahrheit bald auch ans Licht bringen. Für den Junior ein handfestes Motiv – doch reicht das aus, um zum Mörder zu werden?

Die Faserspuren am Reißverschluss des Opfers sorgen für neue Spekulationen: schwarze Seide. Zunächst fällt der Verdacht auf den Junior, der am Tatabend ein schwarzes Seidenhemd getragen hatte. Doch dieser Verdacht löst sich auf: die Fasern stammen nicht von seinem Hemd. Damit ist er zwar wegen Betruges und Unterschlagung belastet, jedoch nicht zwingend der Täter.

Eine überraschende Wendung bringt die Angestellte Frau Mittler ins Spiel. Sie arbeitet erst seit drei Monaten im Kino und hat privat mit Schulden und Problemen zu kämpfen. Zunächst gibt sie sich kooperativ, doch die Faserspuren passen auch auf ihre Kleidung. Schließlich bricht sie unter Druck zusammen: Sie hatte eine heimliche Beziehung mit dem Opfer Leitmeier. Als sie den Verdacht hegte, dass er sie verraten könnte, kam es zum Streit. In einem Moment der Raserei griff sie zur Filmklebepresse – einem schweren, scharfkantigen Werkzeug, das im Kino zum Zusammenfügen von Filmstreifen genutzt wird – und erschlug ihn.

Ihre ursprüngliche Ausrede, sie sei mit ihrem Mann wegen einer Reifenpanne verhindert gewesen, zerbricht, als die Beamten feststellen, dass diese Panne erfunden war. Sie hatte Leitmeier direkt konfrontiert, ihn im Vorführraum überrascht und im Affekt erschlagen. Ihre Motive waren eine Mischung aus Eifersucht, Angst vor Enthüllungen und der verzweifelten Lage durch ihre privaten finanziellen Probleme.

Währenddessen bleibt Hofer, trotz gebrochenem Fuß, tatkräftig: Von zu Hause aus mischt er sich in die Ermittlungen ein, sehr zum Missfallen seines Chefs Achtziger. Dieser besteht auf strikte Krankmeldung, doch Hofer lässt sich nicht bremsen. Mit Hilfe seiner Schwester, die ihn pflegt, liefert er entscheidende Denkanstöße.

Der Tod der alten Dame

Die Auflösung folgt schließlich klassisch: Frau Mittler wird mit dem Mord konfrontiert, ihre Aussagen widersprechen sich, und die Indizien – Seidenfasern, Klebepresse, falsches Alibi – überführen sie endgültig. Schweiger wird zwar für seine Raubkopiergeschäfte belangt, ist jedoch nicht der Mörder. Der Junior muss sich wegen Betruges verantworten, ist aber entlastet, was den Mord betrifft.

Damit zeigt der Fall erneut die Vielschichtigkeit der Rosenheim-Cops-Fälle: Hinter der Fassade eines kleinen Kinos tun sich Abgründe auf – von Schwarzhandel über Betrug bis hin zu einer tödlichen Affäre. Am Ende ist es aber eine scheinbar unauffällige Frau, die aus einer Mischung aus Leidenschaft, Verzweiflung und Angst zur Täterin wird.

Hofer beweist, dass er selbst mit Gipsfuß nicht aufhören kann zu ermitteln, und sein Gespür für Zusammenhänge bleibt unersetzlich. Achtziger und Ortmann hingegen verzweifeln einmal mehr an seiner Eigenwilligkeit, ihn im Homeoffice zu kontrollieren. Der Hund Franzel, das unschuldige Opfer des Verlusts seines Herrchens, wird schließlich in Obhut genommen – ein stilles Symbol der Tragik des Geschehens.

So endet der Fall, der mit einem ausgelassenen Abend begann und mit einer bitteren Enthüllung schließt: Die tödlichsten Geheimnisse verbergen sich oft dort, wo man sie am wenigsten erwartet – hinter der Leinwand eines kleinen, unscheinbaren Kinos.