Die Rosenheim Cops Staffel 7 Folge 4 Der Untergang von Rosenheim
Der Morgen in Rosenheim beginnt turbulent: Noch bevor die Kommissare Hofer und Lind frühstücken können, werden sie zu einem Tatort im Wald gerufen. Dort wurde eine Leiche entdeckt – der 35-jährige Eddy Lachner, der in eine von ihm selbst gebaute Schlingfalle geraten ist. Zunächst wirkt alles wie ein tragischer Unfall, doch die Indizien deuten bald auf Mord hin. Am Auto des Opfers finden sich Spuren eines anderen Wagens, und im Kofferraum tauchen jede Menge neue Elektrogeräte auf. Schnell wird klar: Lachner war in illegale Geschäfte verwickelt.
Die Kommissare erfahren von Eddys Schwester, dass er ein „Sorgenkind“ war, der Studien und Ausbildungen abgebrochen hatte und auch schon wegen Diebstahls im Gefängnis saß. Dennoch sei er ein guter Mensch gewesen. In letzter Zeit hatte er Anschluss an eine Überlebensgruppe namens „Survive“ gefunden – eine Gemeinschaft aus Esoterikern, Aussteigern und Ökos, die sich auf den befürchteten Zusammenbruch der Weltwirtschaft vorbereiten. Ihr Credo: Autark leben, Vorräte anlegen, Fallen bauen und alles lernen, was man zum Überleben braucht.
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Hofer und Lind nehmen Kontakt zu dieser Gruppe auf. Dort lernen sie Albert Hochleitner kennen, den charismatischen, aber autoritären Anführer. Er ist intellektuell, spricht von Idealen und höherem Sinn, wirkt aber zugleich selbstherrlich und eifersüchtig. Besonders, weil seine ehemalige Freundin Melanie nun mit Eddy Lachner liiert war. Diese Beziehung hatte zu Spannungen in der Gruppe geführt, da Hochleitner seine Autorität untergraben sah. Obwohl er Lachner am liebsten hinausgeworfen hätte, konnte er sich gegen die Mehrheit der Gruppe nicht durchsetzen.
Neben Hochleitner geraten auch Holger Kurzhans, der Finanzverwalter der Gruppe, und Melanie in den Fokus der Ermittlungen. Kurzhans ist vorbestraft wegen Diebstahls, und er kümmert sich nun offiziell um die Finanzen der „Survive“-Gemeinschaft. Auffällig ist, dass auf seinen und Hochleitners Konten plötzlich hohe Geldsummen auftauchen – genau zu der Zeit, als Lachner auf mysteriöse Weise an viel Bargeld gekommen war. Bald stellt sich heraus: Lachner hatte zusammen mit Komplizen einen großen Computer-Diebstahl organisiert. Die Geräte waren an Banken weiterverkauft worden, während die Versicherung für den Verlust aufkam. Ein doppelter Gewinn also. Doch irgendetwas lief schief: Lachner wollte offenbar mehr abhaben, oder er begann, seine Partner zu erpressen.
Parallel dazu müssen die Kommissare private Seitenhiebe überstehen. Kollegin Ortmann bereitet einen komplexen Vortrag über Betriebsstrukturen vor und bittet Hofer, Lind und andere um Durchsicht. Die Polizisten sind überfordert, geben aber ihr Bestes, um ihr zu helfen. Zwischendurch kommt es auch zu amüsanten Dialogen über Liebe, kleine Flirts und die strengen Regeln im Präsidium.
Zurück zum Mord: Die Ermittler laden Hochleitner, Kurzhans und Melanie ins Präsidium vor. Besonders Hochleitner zeigt sich arrogant und provozierend. Er rechtfertigt sich mit philosophischen Ausführungen, doch Hofer und Lind bohren hartnäckig nach. Die Motive liegen auf der Hand: Eifersucht, Demütigung und Geld. Doch reicht das für einen Mord?

Entscheidende Hinweise liefern die Finanzströme. Die Beamten finden heraus, dass Lachner 83.000 Euro auf sein Konto eingezahlt hatte. Kurz darauf floss das Geld weiter zu Kurzhans und letztlich zu Hochleitner – angeblich als „Spende“. Tatsächlich jedoch war es die Beute aus dem Computer-Diebstahl. Die Spuren verdichten sich: Kurzhans verwaltete die Gelder treuhänderisch für den geplanten Kauf von Land, auf dem die Gruppe autark leben wollte. Doch Lachner wusste zu viel.
Die entscheidende Wende bringt die Untersuchung von Reifen- und Pflanzenresten am Auto von Kügler, einem Händler, mit dem Lachner kooperiert hatte. Doch bald verschiebt sich der Fokus endgültig auf Holger Kurzhans. Bei ihm werden Kontoauszüge gefunden, die den Geldfluss klar belegen. Unter Druck bricht er schließlich zusammen und gesteht teilweise: Ja, er und Lachner hätten gestritten. Eddy sei in seine eigene Falle geraten. Aber anstatt ihm zu helfen, sei Kurzhans einfach weggegangen – wohl wissend, dass Lachner ohne Hilfe sterben würde. Juristisch ist das unterlassene Hilfeleisten, moralisch aber glatter Mord.
Damit ist der Fall gelöst. Kurzhans wird abgeführt. Die Tragik: Alles war letztlich sinnlos, denn die Versicherung und die Polizei hatten die Spuren des Computerbetrugs längst im Blick. Lachner musste sterben, weil er zwischen die Fronten von Eifersucht, Geldgier und Machtkämpfen geraten war.
Am Ende gönnen sich die Kommissare nach all den Vernehmungen und falschen Fährten einen Moment der Ruhe. Trotz des düsteren Falls lassen sie den Tag mit typisch bayerischem Humor und einer gewissen Gelassenheit ausklingen – ein Kontrast zu den menschlichen Abgründen, die sie gerade aufgedeckt haben.