Die Rosenheim Cops Staffel 7 Folge 21 Der Tod mag Krimis

Alles beginnt mit einem Bild, das sich tief in die Köpfe der Bewohner einer kleinen, verschachtelten Gemeinde einbrennt: Max sitzt fassungslos in einem elegant geschwungenen Stuhl, hat soeben die Polizei verständigt und starrt auf einen Leichnam gegenüber. Der Mann, Bernauer — ein Ordinarius der philosophischen Fakultät, älter, aristokratisch, mit hochmütigen Gesichtszügen — liegt blutend und reglos; ein Messer steckt in seiner Brust. Doch diese zentrale, erschütternde Szene ist nur der Auftakt zu einem Netz aus Lügen, Eifersucht, Freundschaftsstreitigkeiten und alten Verbindlichkeiten, das nach und nach aufgerollt wird.

Parallel zu Max’ Schockmoment erfahren wir aus dem Alltag der Frauen eines örtlichen Lesekreises, wie verworren die Beziehungen zwischen ihnen sind. Kleine und größere Eitelkeiten, peinliche Angelegenheiten und pragmatische Alltagsgespräche bilden den sozialen Teppich: Telefonnummern werden getauscht, Verlobungen angekündigt, Männer diskutiert — und doch schleicht sich die Ahnung von Gefahr in die Plaudereien. Gespräche, die harmlos beginnen (Weinbestellungen, das Motto der Landesgartenschau, wer mit wem verabredet ist), verwandeln sich schnell in Gerüchteküche: wer hat wen gesehen, wer hat wen betrogen, wer hat finanzielle Probleme? Die Stimmung wechselt zwischen alltäglichem Klatsch und unterschwelliger Angst.

Poldové z Rosenheimu - Der Tod mag Krimis (S07E21) (2008) | Galéria - Z  epizódy | ČSFD.sk

Dann verschärft sich die Lage: Eine Teilnehmerin des Lesekreises, die resolute Frau Fröhlich, wird vermisst. Ihre Anwesenheit hatte für Aufregung gesorgt, und mehrere Frauen erinnern sich daran, dass sie zuletzt gesehen wurde — oder nicht. Das Handy ist aus, der Wagen ist weg. Kurz darauf macht ein Wanderer die grausige Entdeckung: eine Leiche in der Nähe des Rosenbreus — und es stellt sich heraus, dass es sich um die vermisste Frau Fröhlich handelt. Die Meldung wirft die kleine Gemeinschaft in Panik. War es Unfall oder Mord? Erste Erklärungsversuche des Gerichtsmediziners deuten auf Letzteres: die Frau weist eine schwere Kopfverletzung auf, die nicht allein durch einen Autounfall zu erklären ist. Im Pulli sind Blutflecken; knochensplitter und die Verteilung des Blutes sprechen dafür, dass sie zuvor mit einem stumpfen Gegenstand geschlagen und danach ins Auto gebracht wurde. Jemand hat die Szene als Unfall inszeniert.

Die Kriminalisten legen die Umstände offen: Frau Fröhlich war nicht angeschnallt auf dem Beifahrersitz; die Fahrerseite weist keine Spuren auf. Der Unfallort entspricht nicht allein einem Unfall: die Verletzungen deuten auf einen gezielten Schlag mit einem schweren Werkzeug (ein Hammer wird genannt). Zudem war die Tote kurz vor ihrem Tod großem Geldabgang ausgesetzt — offenbar hat sie kurz vor der Tat hohe Beträge vom Konto abgehoben (erst als 50.000 €, später wird sogar 80.000 € genannt). Das Geld ist verschwunden. Das Motiv rückt sofort in den Fokus: erbeutetes Geld, Schulden, offene Forderungen, vielleicht Erpressung.

Die Polizei konzentriert sich rasch auf den Lesekreis: die Frauen waren zur Tatzeit in Gruppen zusammen, aber mehrere von ihnen verlassen den Tisch für jeweils 15–20 Minuten — Zeitfenster, in denen eine Tat möglich gewesen wäre. Verdächtig sind insbesondere Frau Weiß und Frau Grandauer; Letztere hat familiäre Probleme, einen Sohn, einen drogenabhängigen Sohn, und ihr Verhältnis zur Ermordeten war belastet. Frau Weiß wiederum hat ein Haus gekauft, das sie mit Hilfe von Frau Fröhlich finanziert hat — ein Darlehen, das fristgerecht zurückgefordert war. Damit bestehen plausible finanzielle Motive; Neid, Eifersucht und misslungene Freundschaften werfen zusätzlich Schatten.

Kommissar Foss, ein Mann mit scharfem Gespür fürs Verhören, soll die Zeuginnen „unauffällig“ ausfragen: er hat die Fähigkeit, Menschen zum Erzählen zu bringen, ohne dass sie es merken. Die Dynamik der Vernehmungen offenbart kleine Details, Randereignisse, Ausreden — die eine rauchte, die andere telefonierte, manche haben komische Zeitlücken in ihren Erinnerungen. Eine spricht von einer streunenden Katze, eine andere verweist auf familiäre Nöte. Die Ermittler bleiben misstrauisch, denn vieles scheint Absicht — kleine Lügen, wenig belastbare Alibis und widersprüchliche Aussagen.

Die Spur verknüpft sich weiter: Ein ähnlicher, ungelöster Fall aus Straubing vor zehn Jahren wird aufgerollt — drei alleinstehende, vermögende Frauen wurden damals erschlagen, jeweils kurz nach einer größeren Geldabhebung. Haare des Täters wurden damals zwar gefunden, aber mangels Referenzprobe kein Täter identifiziert. Die Parallelen sind zu auffällig, als dass die Kommissare sie ignorieren könnten: ein Serienmuster ist denkbar. Die Angst wächst, dass ein kalt kalkulierter Täter selektiv wohlhabende Frauen ins Visier nimmt, sie mit einem Schlag tötet, Geld entnimmt und dann Jahre später am anderen Ort erneut zuschlägt.

Währenddessen offenbaren die privaten Gespräche eines Nebenhandlungsstrangs die persönliche Betroffenheit: Verlobungen, Eifersucht, kleine Gemeinheiten und große Gefühle mischen sich mit dem Ermittlungsdruck. Torsten, Markus, Miriam und andere Akteure werden kurz vorgestellt — Liebesverhältnisse, die für Stirnrunzeln sorgen, aber vielleicht auch als Alibi- oder Motivgeber taugen. Im Hintergrund steht der Landrat, das Präsidium, der Musikakademie-Vorsitz: in dieser Stadt sind Arbeit, Ehrgeiz und persönliche Ambitionen eng verwoben mit den privaten Dramen — und das macht alles komplizierter. Politische Rechnungen, Kosten-Nutzen-Erwägungen der Behörden und die Sorge um das Image fließen in die Ermittlungsarbeit ein.

Kriminaltechniker (KTU) und Pathologen liefern schließlich ein stärkeres Bild: Die Verletzung an der Stirn passt nicht zur Unfallmechanik, und Partikel (Knochensplitter) im Pullover sprechen dafür, dass der tödliche Schlag vor dem Verfrachten der Leiche erfolgte. Es verdichtet sich die Annahme: die Täterin oder der Täter schlug Frau Fröhlich den Schädel ein, legte ihr den Pullover über den Kopf, verfrachtete sie auf den Beifahrersitz und inszenierte später einen Unfall. Doch wer konnte in der kurzen Zeit die Frau überwältigen, in ein Auto legen und dann wieder heimkehren, ohne bemerkt zu werden? Die Zeitstempel und die Reihenfolge der Aussagen sind entscheidend — und sie liefern weder eindeutige Entlastung noch ein wasserdichtes Alibi.

Die Rosenheim-Cops Staffel 21 Episodenguide – fernsehserien.de

Am Ende der bisherigen Handlung stehen mehrere unverrückbare Tatsachen: Die Tote ist identifiziert als Frau Fröhlich; große Summen Geld sind kurz vor ihrem Tod abgehoben; der Todesbefund deutet auf Tötung mit stumpfer Gewalteinwirkung und anschließende Inszenierung als Verkehrsunfall; mehrere Frauen des Lesekreises haben brüchige Alibis; ein mögliches Serienmuster aus der Vergangenheit ist wieder aufgetaucht. Foss und sein Team haben nun die Aufgabe, die Lügen zu durchschauen, das Netz aus Beziehungen zu entwirren und herauszufinden, welche Rache, Gier oder Verzweiflung zu diesem Mord geführt hat.

Der Plot schließt mit einer beunruhigenden Vorahnung: Das fremde Muster aus der Vergangenheit, die verschwundenen 50.000–80.000 Euro, die widersprüchlichen Aussagen und die Tatsache, dass die Spur des Täters zwar mit haarigen Indizien, aber ohne Referenz zurückbleibt — all das lässt die Vermutung offen, dass mehr Menschen in Gefahr sind und dass die Wahrheit hinter verstellten Mienen und gespielter Betroffenheit liegt. Der Leser bleibt mit der Frage zurück, wer die Täterin ist: eine nach außen so kultivierte Frau mit bitteren Motiven — oder ein fremder Mörder, der geschickt die kleinen Eitelkeiten einer Dorfgemeinschaft ausnutzt, um sich unsichtbar zu halten? Bald wird eine Gegenüberstellung, ein DNA-Abgleich oder eine hastig gefundene Spur das Netz zerreißen — oder neue Abgründe aufreißen.