Die Rosenheim Cops Staffel 6 Folge 20

Ein neuer Tag bricht in Rosenheim an, und wie so oft liegt ein scheinbar friedlicher Schleier über der Stadt – doch dieser trügt. Schon bald sorgt ein neuer Mordfall für Aufsehen, der nicht nur die Ermittler, sondern auch die gesamte Gemeinde in Atem hält.

Der Fall beginnt mit dem Fund einer Leiche in einem idyllischen Umfeld, das plötzlich zur Kulisse eines Verbrechens wird. Ein bekannter Geschäftsmann, der als ehrgeizig und wenig beliebt galt, wird tot in seinem Büro aufgefunden. Zunächst scheint es, als sei er an einem Herzinfarkt gestorben, doch die Pathologin Dr. Kern stellt bei der ersten Untersuchung Unregelmäßigkeiten fest: Spuren eines Giftstoffes im Blut lassen keinen Zweifel – der Mann wurde ermordet.

Kommissare Hofer und Lindl übernehmen die Ermittlungen. Unterstützt werden sie erneut von Controllerin Ortmann, die zwar eigentlich nur die Effizienz der Polizeiarbeit im Auge behalten soll, sich aber schon bald in die Untersuchung einmischt. Ihre analytische Art sorgt für Spannungen, bringt aber auch frischen Wind in die Ermittlungen.

Das Opfer, Herr Schilling, hatte sich in den letzten Jahren nicht nur Freunde gemacht. Als Bauunternehmer war er bekannt für rücksichtsloses Vorgehen und für den Druck, den er auf Konkurrenten und Geschäftspartner ausübte. Schnell stoßen die Kommissare auf eine ganze Liste von Menschen, die ein Motiv hätten.

Die Rosenheim-Cops S20E06: Im Namen der Familie – fernsehserien.de

Im Mittelpunkt der ersten Befragungen stehen seine Angestellten. Mehrere von ihnen geben zu, dass das Arbeitsklima angespannt war. Schilling soll Projekte verschleppt, Löhne gedrückt und mit Kündigungen gedroht haben. Besonders eine junge Architektin, die für ihn arbeitete, zeigt sich aufgebracht. Sie hatte kurz vor der Tat ein heftiges Streitgespräch mit ihm, bei dem es um Urheberrechte an einem Bauplan ging. Hatte sie genug Druckmittel, um ihn aus dem Weg zu räumen?

Parallel richten die Ermittler ihr Augenmerk auf das private Umfeld des Opfers. Schilling war verheiratet, doch die Ehe stand offenbar schon länger unter einem schlechten Stern. Seine Frau hatte nicht nur mit den Eskapaden ihres Mannes zu kämpfen, sondern auch mit dessen notorischer Untreue. Die Ermittler stoßen auf Hinweise, dass sie selbst eine Affäre hatte – mit einem Geschäftspartner ihres Mannes. Plötzlich eröffnet sich eine weitere Spur: Wollte sie sich von Schilling befreien, um endlich frei zu sein?

Währenddessen tauchen neue Indizien auf. In Schillings Büro finden die Ermittler ein Glas mit Resten von Rotwein, in dem Spuren des Giftstoffes nachgewiesen werden. Offenbar wurde er beim Trinken vergiftet. Doch wer hatte Zugang? Laut Aussage der Sekretärin war Schilling am Abend der Tat noch lange im Büro, angeblich um Unterlagen zu prüfen. Kurz vor seinem Tod soll er jedoch Besuch gehabt haben. Der Name des Gastes bleibt zunächst unklar, doch eine Überwachungskamera am Eingang des Gebäudes liefert das entscheidende Bild: Ein Konkurrent aus der Bauindustrie betrat das Haus, verließ es aber kurz darauf wieder.

Der Verdächtige, ein älterer Unternehmer, gesteht zwar, bei Schilling gewesen zu sein, doch er beteuert, dass das Gespräch geschäftlicher Natur war. Er habe ihn wegen eines Grundstücks konfrontiert, das Schilling ihm unter dubiosen Umständen weggeschnappt hatte. Ein heftiger Streit sei eskaliert, aber er habe ihn lebend zurückgelassen. Auch hier bleibt das Motiv stark, doch der Beweis schwach.

Zwischenzeitlich sorgt Ortmann für Unruhe im Team, als sie darauf hinweist, dass die Ermittlungen zu planlos verlaufen. Sie schlägt vor, die Spuren systematisch nach Wahrscheinlichkeit und Gelegenheit zu sortieren – eine Methode, die Hofer zunächst widerwillig übernimmt. Doch tatsächlich zeigt sich bald ein klareres Bild.

Ein entscheidender Hinweis kommt von Dr. Kern: Das Gift, das im Körper des Opfers gefunden wurde, stammt aus einem Pflanzenschutzmittel, das nicht frei verkäuflich ist. Nur Fachleute aus der Landwirtschaft oder dem Baugewerbe hätten Zugang dazu. Damit rücken zwei neue Personen ins Visier: ein ehemaliger Bauleiter, den Schilling vor kurzem entlassen hatte, und ein Lieferant, der sich von ihm betrogen fühlte.

Bei weiteren Recherchen decken die Ermittler auf, dass Schilling massiv Schulden hatte und dringend versuchte, einen lukrativen Auftrag an Land zu ziehen. Offenbar wollte er dabei zu unlauteren Mitteln greifen, was nicht nur seine Konkurrenten, sondern auch seine Geschäftspartner gegen ihn aufbrachte.

Die Rosenheim-Cops Staffel 20 Episodenguide – fernsehserien.de

Schließlich verdichten sich die Spuren in eine überraschende Richtung: die Sekretärin. Bisher unauffällig und scheinbar loyal, gerät sie durch kleine Widersprüche in den Fokus. Sie hatte als Einzige Zugang zum Büro und bereitete oft die Getränke ihres Chefs. Bei einer Durchsuchung ihrer Wohnung finden die Ermittler schließlich eine Flasche mit dem Pflanzenschutzmittel. Unter Druck gesteht sie: Sie habe es nicht mehr ertragen, wie Schilling sie jahrelang schikanierte, ihr Gehalt kürzte und sie immer wieder demütigte. Als sie erfuhr, dass er sie endgültig entlassen wollte, griff sie zur letzten Konsequenz. Sie mischte das Gift in seinen Wein und ließ ihn sterbend zurück.

Der Fall ist damit gelöst, doch zurück bleibt ein bitterer Beigeschmack. Wieder einmal hat nicht nur Habgier, sondern auch Demütigung und verletzte Würde einen Menschen zu einem Mord getrieben.

Ortmann zieht am Ende eine nüchterne Bilanz: Der Mord hätte vielleicht verhindert werden können, wenn es in Schillings Umfeld weniger Druck und mehr Menschlichkeit gegeben hätte. Für Hofer und Lindl jedoch bleibt die Erkenntnis, dass jeder Fall in Rosenheim seine eigenen Abgründe offenbart – und dass es ihre Aufgabe ist, auch dort nach der Wahrheit zu suchen, wo sie tief verborgen liegt.

Mit einem kurzen Augenzwinkern beschließen die Kommissare den Fall und gönnen sich eine verdiente Brotzeit, wissend, dass der nächste Mord nicht lange auf sich warten lässt.