Die Rosenheim Cops Staffel 6 Folge 1 – „Tod im Klavier“ – Spoiler
Die Folge beginnt mit einem Todesfall, der zunächst in der Welt der klassischen Musik stattfindet. Es handelt sich um eine Folge, in der das Streichquartett – und insbesondere ein Geiger namens „Kunde“ – im Zentrum steht. Dieser Musiker sollte an einem Konzert teilnehmen, doch er wird tot aufgefunden, und sein Tod führt die Rosenheim Cops auf eine Spur voller Spannungen, Rivalitäten und versteckter Absichten.
Der Titel „Tod im Klavier“ deutet schon an, dass das Musikalische und der Auftritt eine wichtige Rolle spielen. Bereits früh in der Folge erfährt man: Im Quartett herrschen Eifersucht und Konkurrenz. Streitigkeiten darüber, wer zuerst Probenraum oder Übungsraum nutzen darf, sorgen für Spannungen – vor allem zwischen Streicher- und Bläsergruppen. Carlo Bissheu, ein Mitglied, gerät in Konflikt mit dem übrigen Quartett wegen seiner anderen Verpflichtungen, was die Gruppe stört.
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Die Ermittler, ihr Vorgehen und persönliche Motive
Kommissar Korbinian Hofer und sein Kollege Christian Lind werden auf den Fall angesetzt. Sie stoßen schnell auf ein ganzes Netzwerk von möglichen Verdächtigen: nicht nur Musiker, sondern auch ein ehemaliger Geigenbauer mit Vorstrafen, Kollegen, die Neid empfinden, und Mitglieder der Musikwelt, die finanzielle wie künstlerische Ambitionen haben.
Parallel wird auch im Kommissariat selbst etwas eingefädelt: Polizeichef Dr. Heppt spielt in dieser Folge eine besondere Rolle, da er selbst Musiker ist. Sein Wunsch, im Quartett mitzuspielen, wird zu einem persönlichen Interesse, das ihn emotional stärker in den Fall hineinzieht als üblich. Diese persönliche Verstrickung setzt ihn unter Druck, da er nicht nur auf Gerechtigkeit bedacht sein muss, sondern auch auf sein eigenes Ansehen und seine Rolle als Vorgesetzter.
Spannungen und Verdächtige
Mehrere Figuren stehen wegen unterschiedlicher Motive unter Verdacht:
- Heribert Mooshaupt, ein Streicher im Quartett, der sich in eine Frau namens Marie verliebt hat. Seine Gefühle könnten ihn dazu gebracht haben, über die Stränge zu schlagen.
- Carlo Bissheu, der aufgrund seiner vielen Verpflichtungen als störend empfunden wird. Er hatte schon Konflikte mit den anderen, und einige sahen ihn als Hindernis. Sein Verhältnis zum Quartett war gestört.
- Ein ehemaliger Geigenbauer mit Vorstrafen, der in der Nähe des Tatorts war. Er ist zwar verdächtig, aber sein Alibi bzw. seine Verbindungen sind unsicher.
Zusätzlich sind da die üblichen Differenzen unter Musikern: Eifersucht, Geltungsdrang, Rivalität um Aufmerksamkeit und Proberäume. Diese aren nicht nur Beiwerk, sondern tatsächlich Teil des Spannungsfeldes, in dem die Handlung ihren Lauf nimmt.
Wendepunkte und Ermittlungsschritte
Die Ermittlungen nehmen Fahrt auf, nachdem man Hinweise bekommt, dass der Tod nicht zufällig war. Ein Unfall allein reicht nicht aus, um die vielfältigen Ungereimtheiten zu erklären. Die Cops legen eine Falle: sie nutzen einen Köder, um den Täter herauszulocken oder durch sein Verhalten verräterisch werden zu lassen.
Dabei spielt das Setting der Proben eine große Rolle: wer war wann in welchem Raum? Wie nutzten die Quartett-Mitglieder die Räumlichkeiten? Welche Zugangsmöglichkeiten bestanden zu Instrumenten oder Technik, die etwa Manipulationen ermöglicht hätten? Diese Fragen sind entscheidend.
Auch das Thema „Klavier“ ist nicht zufällig gewählt: ein Klavier fungiert in der Folge nicht nur als Requisit, sondern als Symbol für Harmonie, aber auch für Machtverhältnisse – wer spielt zuerst, wer hat Vorrang, wer dominiert das musikalische Ensemble? Diese Konflikte spiegeln sich in den Verdächtigen und ihrem Verhalten wider.
Auflösung
Schließlich kommt es zur Aufklärung: Der wahre Täter wird überführt. Es war nicht der am offensichtlichsten Verdächtige, sondern eine Person, von der man es zunächst nicht erwartet hatte – jemand, der seine Position ausnutze, Musikinstrumente und Zeitpläne manipulierte, um seine Rivalen zu benachteiligen. Die Falle, die die Cops gestellt hatten – vermutlich durch temporär geänderte Probenzeiten, durch das Prüfen von Alibis und durch Beobachtungen an Probetagen – führt dazu, dass dieser Verdächtige nervös wird und einen Fehler macht.
Die persönliche Verbindung von Dr. Heppt, der selbst Musiker ist, spielt eine Rolle beim emotionalen Höhepunkt: sein Wunsch, Teil des Quartettes zu sein, macht ihn anfällig für Manipulationen und beeinflusst, wie er bestimmte Aussagen bewertet und wem er vertraut. Der Täter hatte versucht, diese emotionale Seite auszunutzen. Doch letztlich siegen Beweise, Zeugenaussagen und das methodische Vorgehen von Hofer und Lind.

Nebenaspekte
Neben dem Kriminalfall gibt es wie üblich familiäre und persönliche Nebenhandlungen, etwa wie Kommissar Hofer mit seiner Schwester umgeht oder wie sich das Team im Kommissariat neu sortieren muss. Diese Nebenhandlungen dienen dazu, Charaktertiefe zu erzeugen und auch, um zu zeigen: Ein Kriminalfall beeinflusst nicht nur den Fall selbst, sondern alle, die damit befasst sind. Von Beruf, aber auch auf persönlicher Ebene.
Gesamtbild & Thema
„Tod im Klavier“ ist mehr als nur ein Kriminalfall: Es ist eine Geschichte über Machtstrukturen in einer Gemeinschaft (hier: Musiker), über Konkurrenz, Eitelkeit und über die Frage, was Menschen bereit sind zu tun, um ihre Stellung zu halten oder zu verbessern. Musik fungiert nicht nur als Beruf oder Kunst, sondern als Bühne, auf der Konflikte ausgetragen werden – sowohl musikalisch als auch menschlich.