“Die Rosenheim-Cops” Staffel 24: Ein Blick zurück auf die vorherige Staffel
Rosenheim. Für Millionen von Zuschauern ist „Die Rosenheim-Cops“ weit mehr als nur eine Krimiserie; sie ist ein Stück bayerischer Gemütlichkeit, ein fester Bestandteil des Dienstagabends, eine liebevolle Hommage an eine Idylle, die man fast riechen kann. Doch wer sich auf die kommende 24. Staffel freut, sollte unbedingt einen Blick zurück auf die Geschehnisse der vorherigen Staffel werfen. Denn was sich dort abspielte, war alles andere als ein harmloser Fall von Dorfklatsch oder einem Diebstahl im Kleingartenverein. Die 23. Staffel hat das Fundament von Rosenheim erschüttert und unsere geliebten Ermittler in eine Krise gestürzt, deren Nachbeben noch lange zu spüren sein werden.
**Die Idylle trügt: Eine Stadt am Scheideweg**
Die 23. Staffel begann, wie so viele zuvor, mit scheinbar isolierten Vorfällen: einem mysteriösen Brand, der als Unfall abgetan wurde, einer Serie kleinerer Betrügereien, die sich wie Zufälle anfühlten, und dem plötzlichen Verschwinden eines Lokaljournalisten, der angeblich an einer „Geschichte über die Rosenheimer Stadtgeschichte“ arbeitete. Doch was die Cops um Kommissar Korbinian Hofer und Sven Hansen (oder Anton Stadler, je nach Besetzung) bald feststellen mussten, war eine viel größere, dunklere Wahrheit. Diese scheinbaren Zufälle waren Fäden eines sorgfältig gewebten Netzes, das sich über Jahrzehnte hinweg über Rosenheim gelegt hatte.

Im Zentrum dieser verhängnisvollen Enthüllungen stand die ehrwürdige Familie von Riedhofen und ihr mächtiges „Riedhofen Bauunternehmen“ – eine Institution in Rosenheim, angesehen, reich, über jeden Verdacht erhaben. Sie repräsentierten das Althergebrachte, das Solide, das Unantastbare. Doch unter der makellosen Oberfläche brodelte ein Sumpf aus Korruption, illegalen Landgeschäften, Bestechung und Vertuschung. Der verschwundene Journalist hatte sich dem näherte, was die Familie von Riedhofen seit Generationen verborgen hielt. Sein „Unfall“ war kein Unfall, sein Verschwinden kein Zufall – es war Mord. Und diese Erkenntnis riss die Rosenheim-Cops tief in einen Fall, der sie an ihre emotionalen und beruflichen Grenzen brachte.
**Hofers Vermächtnis und die Schatten der Vergangenheit**
Für Korbinian Hofer, den tief in seiner Heimat verwurzelten Bauern und Kommissar, war dieser Fall eine persönliche Tortur. Er musste mit ansehen, wie das vermeintlich unschuldige Bild seines geliebten Rosenheims zersplitterte. Doch die Ermittlungen bekamen eine noch persönlichere Note: Hofer entdeckte alte, verschlüsselte Notizen von seinem verstorbenen Vorgänger, Kommissar Berghammer. Es stellte sich heraus, dass selbst Berghammer kurz vor seinem Tod Hinweisen nachgegangen war, die auf die Familie von Riedhofen deuteten. Er war der Wahrheit nähergekommen, als man je ahnte, und Hofer sah es nun als seine Pflicht, Berghammers unvollendetes Werk zu vollenden – für die Gerechtigkeit, aber auch für das Vermächtnis seines Freundes und Mentors.
Die emotionale Belastung für Hofer war enorm. Er musste nicht nur gegen eine scheinbar unbesiegbare Macht ankämpfen, sondern auch mit der Enttäuschung über die moralische Verderbtheit in seiner Heimat ringen. Sein unerschütterlicher Glaube an das Gute in Rosenheim wurde auf eine harte Probe gestellt. Drohungen gegen seinen Hof, subtile Manipulationen und ein permanenter Druck von „oben“ sollten ihn zum Schweigen bringen. Doch Hofer, bekannt für seine Sturheit und seinen Gerechtigkeitssinn, ließ sich nicht beirren. Seine Entschlossenheit, die Wahrheit ans Licht zu bringen, wurde zum emotionalen Anker der gesamten Staffel.
**Das eingespielte Team am Limit: Dynamiken unter Druck**
Die Zusammenarbeit im Polizeipräsidium wurde durch die „Riedhofen-Affäre“ auf eine neue Ebene gehoben. Das eingespielte Duo Hofer und Hansen (oder Stadler) musste nicht nur mit der Komplexität des Falles kämpfen, sondern auch mit den internen und externen Widerständen.
Sven Hansen, der stets ein wenig pragmatischer und manchmal zynischer Berliner, der die bayerische Seele erst noch gänzlich ergründen musste, sah sich plötzlich einer Korruption gegenüber, die seine bisherigen Vorstellungen von Kleinstadtkriminalität sprengte. Seine anfängliche Skepsis wich einer tiefen Besorgnis. Gab es Momente, in denen er kurz davor stand, die Segel zu streichen, überfordert von der Macht der Riedhofens? Ja. Doch die unerschütterliche Haltung Hofers und die immer offensichtlicheren Beweise für das Unrecht stärkten seine Entschlossenheit. Die Staffel zeigte eine wachsende Verbundenheit zwischen den beiden, die über die reine Berufsebene hinausging. Sie mussten sich aufeinander verlassen können, blind, in einem Umfeld, das immer feindseliger wurde.
Sollte Anton Stadler der Partner gewesen sein, so war auch seine sprichwörtliche Gelassenheit auf die Probe gestellt. Seine Familie geriet in den Sog der Ermittlungen, als ein Verwandter, der unwissentlich in die Riedhofen-Geschäfte verwickelt war, unter Druck gesetzt wurde. Stadlers bayerische Bodenständigkeit wurde zu einer überraschenden Stärke. Seine Fähigkeit, zwischen den Zeilen zu lesen und die subtilen Machtspiele in der Dorfgemeinschaft zu durchschauen, ermöglichte entscheidende Durchbrüche. Für ihn war es nicht nur ein Fall, es war ein Angriff auf das soziale Gefüge, in dem er und seine Familie lebten.