Die Rosenheim Cops Staffel 10 Folge 5 Waidmanns Unheil
In der bayerischen Krimiserie Rosenheim Cops beginnt der Fall mit einem toten Mann im Wald nahe einer Lichtung. Das Opfer ist Andreas Frank, ein Mitarbeiter der D&S Bank in Rosenheim, leidenschaftlicher Teilnehmer an Hirschrufmeisterschaften und Nachbar von Ernst Golling, mit dem er im Dauerstreit stand – unter anderem wegen seiner lauten Brunftschreie. Die Leiche weist eine Schusswunde direkt ins Herz auf; das Projektil steckt noch im Körper. Es handelt sich um eine Kugel aus einem Jagdgewehr Kaliber 7,62 mm.
Erste Ermittlungen ergeben, dass mehrere Jagdgäste im Revier waren, doch niemand gibt an, geschossen zu haben. Golling, der Nachbar, gerät ins Visier, da Zeugen berichten, dass er dem Opfer nachgestellt habe – möglicherweise wegen Ruhestörung. Doch obwohl das Tatmotiv plausibel wirkt, fehlt der Beweis. Das von Golling genutzte Gewehr war es jedenfalls nicht.
Parallel bahnt sich eine zarte Romanze an: Kommissar Achtziger ist auffällig oft mit der Musikhistorikerin Ariane von Otto unterwegs – beruflich, aber auch privat, wie sein Umfeld vermutet. Die Musikakademie braucht neue Jury-Mitglieder für die Aufnahmeprüfung, und Achtziger wird eingebunden, was zu allerlei persönlichen und professionellen Verwicklungen führt.

Die Ermittlungen nehmen eine neue Wendung, als die Spur zur D&S Bank zurückführt. Dort decken die Cops auf, dass der tote Frank einem Kreditgeschäft skeptisch gegenüberstand. In seinen Unterlagen findet sich ein fragwürdiger Vertrag über einen Geschäftskredit für die Druckerei von Kurt Pichler, den Frank eigentlich während seines Urlaubs unterschrieben haben soll – ein klarer Widerspruch. Die Unterschrift ist gefälscht.
Eva Beham, eine Kollegin Franks und zugleich Schwester von Pichlers Frau, hat den Vertrag offensichtlich mit einer gefälschten Unterschrift durchgewunken. In Not, weil Pichler kurz vor der Insolvenz stand, wollte sie helfen und nutzte Franks Abwesenheit aus. Als Frank zurückkam, bemerkte er die Fälschung, wollte den Vertrag rückgängig machen und drohte mit Anzeige.
Die Tatwaffe wird gefunden, ein Jagdgewehr, das auf eine blonde Frau registriert ist – gekauft in Kufstein unter einem Vorwand. Der Verkäufer erkennt die Käuferin auf einem Foto wieder: Es ist Eva Beham. Sie gesteht schließlich, die Tatwaffe gekauft zu haben, aber sie selbst habe nicht geschossen. Der Schuss sei von Kurt Pichler abgegeben worden, der nicht mehr in der Lage war, das Geld zurückzuzahlen und gemeinsam mit seiner Schwägerin die Tat plante.
Eva Beham und Kurt Pichler werden wegen gemeinschaftlich begangenen Mordes an Andreas Frank festgenommen. Das Motiv: Die Deckung eines Betrugs und die Vermeidung persönlicher sowie finanzieller Konsequenzen.
Am Ende des Falls bleibt offen, ob die aufblühende Beziehung zwischen Achtziger und Ariane von Otto Bestand hat, doch unter den Kollegen wird weiterhin getuschelt – auch weil manch einer lieber beim Flirt als beim Ermitteln zuschaut. Die Musikakademie bekommt trotzdem ihre Jury – wenn auch etwas improvisiert –, und Rosenheim hat (wieder einmal) einen Mordfall gelöst.

Themen und Besonderheiten des Falls:
- Ländliche Idylle trifft auf Mord
- Jagd und Hirschruf als kurioser Hintergrund
- Fälschung von Unterschriften als Auslöser
- Familiäre Verstrickungen und illegale Gefälligkeiten
- Ermittlungen mit viel Lokalkolorit, Dialekt und Humor
- Subtile Beziehungsentwicklungen unter den Ermittlern
Fazit:
Ein typischer Rosenheim Cops-Fall mit vielen Wendungen, einer Mischung aus bayerischem Charme, skurrilen Hobbys, menschlichen Schwächen und einem Verbrechen aus Verzweiflung – gelöst mit Geduld, Kaffee, einem feinen Gespür für Menschen und einer Prise Ironie.