Die Rosenheim Cops Staffel 10 Folge 25
Im Rosenheimer Baumarkt-Stuller-Imperium kommt es zu einem Mord, der zunächst wie ein Raub mit tödlichem Ausgang aussieht, sich jedoch als Familiendrama entpuppt.
Josef Stuller, erfolgreicher Besitzer einer Baumarktkette, wird abends in seiner Hauptfiliale erschlagen aufgefunden. Die Rechtsmedizin stellt eine tödliche Fraktur des Schläfenbeins durch einen scharfkantigen Schlag fest. Die Tatzeit liegt zwischen 21 und 22 Uhr. Erste Spuren führen zu einem vermeintlichen Einbruch, doch es fehlen eindeutige Hinweise auf gewaltsames Eindringen. Der Safe wurde geöffnet, Tageseinnahmen von über 43.000 € sind verschwunden, ebenso einige brisante Unterlagen.

Ermittlungen und Verdächtige
Die Kommissare Hansen und Hofer beginnen ihre Arbeit und stoßen auf ein Netz aus familiären und geschäftlichen Verstrickungen:
- Julia Stuller, einzige Tochter des Opfers, sollte den Betrieb erben. Sie ist mit Thomas Öhmüller, Sohn eines konkurrierenden Baumarktbesitzers, verlobt. Josef Stuller missbilligte die Verbindung, da er hinter der geplanten Hochzeit einen geschäftlichen Trick vermutete: Die Öhmüllers wollten offenbar über eine Ehe die Stuller-Märkte in eine Fusion drängen. Stuller drohte, Julia im Falle der Heirat zu enterben.
- Thomas Öhmüller selbst wirkt nervös. Er bestreitet zwar eine Tatbeteiligung, hat aber kein Alibi für den Tatzeitraum. Sein Vater könnte ebenfalls ein Motiv haben, um über eine Fusion den Markt zu beherrschen.
- Franz Eicher, langjähriger Mitarbeiter, wurde früher des Diebstahls verdächtigt. Er findet die Leiche und gerät kurz in den Fokus, hat aber letztlich kein stichhaltiges Motiv.
- Florian Habach, ein Ex-Mitarbeiter der Konkurrenz, erhält regelmäßig 5.000 € von Stuller. Er gesteht, dass er Stuller heimlich mit Fotos versorgt hat, die Thomas Öhmüllers Frauengeschichten dokumentieren. Damit wollte Stuller seiner Tochter die Augen öffnen und eine Hochzeit verhindern.

Wendepunkte
Die Spur führt zu den fehlenden Fotos: Sie waren vermutlich im Safe, wurden aber mit dem Geld gestohlen. Bald verdichtet sich der Verdacht gegen Thomas Öhmüller. Die Tatwaffe – eine scharfkantige Wasserwaage, sorgfältig in Folie eingeschweißt, um Spuren zu vermeiden – passt zu den Verletzungen.
Thomas bricht schließlich zusammen und gesteht:
Er habe sich am Tatabend mit Josef Stuller treffen müssen. Stuller konfrontierte ihn mit den kompromittierenden Fotos und forderte ihn auf, Julia zu verlassen. Thomas, dessen Vater tatsächlich auf eine Fusion drängte, wollte die Beziehung aber nicht aufgeben. Im Streit griff er im Affekt nach der eingeschweißten Wasserwaage und schlug zu. Um die Tat wie einen Raub aussehen zu lassen, entnahm er Geld und Fotos aus dem Safe.
Auflösung
Thomas wird wegen Mordes festgenommen. Der angebliche Raub entpuppt sich als Vertuschungsversuch. Die geplante Hochzeit ist hinfällig, die Fusion vom Tisch. Julia steht fassungslos vor den Trümmern ihrer Beziehung und des Familienunternehmens.
Nebenstränge – etwa die neue Praktikantin Frau Kü, kleine Eifersüchteleien und Hofer, der sich vor einer Zaunstreich-Aktion drückt – sorgen für humorvolle Momente, ohne den Kern des Falls zu verwässern.
Am Ende bleibt klar: Hinter dem Mord steckt nicht Habgier allein, sondern ein tödlicher Mix aus verletztem Stolz, familiärem Druck und geschäftlichen Ambitionen.