Die Rosenheim Cops 94. Der Jäger ist des Jägers Tod Staffel 6, Folge 18

Ein mörderisches Wochenende auf dem Landsitz gerät in “Alles was zählt” zur nervenaufreibenden Zerreißprobe: Aus einer ausgelassenen Jagdgesellschaft wird binnen Stunden ein Kriminalfall, der Freundschaften, Machtverhältnisse und lange gehegte Geheimnisse zerreißt. Was zunächst nach geselligem Treiben, Lederhosenklischees und Handelspostings im Internet aussah, entpuppt sich bald als tödliches Drama — und niemand weiß mehr genau, wem noch zu trauen ist.

Am Morgen nach dem Jagdausflug findet man einen Mann erschossen im Revier. Die Spurensicherung ist schnell vor Ort, Kugeln, Kaliberangaben und MRT-ähnliche Gespräche über Geschosse und Einschusswinkel dominieren das Geschehen. Aus der Jagdgesellschaft rücken nun nicht nur Trauer und Schock, sondern auch Verdächtigungen, alte Feindschaften und wirtschaftliche Motive in den Vordergrund: Da ist die baronale Familie, die große Besitzungen verwaltet; da ist die Holding, über die gestritten wird; und da sind verschwindende Dossiers, Kontoaktionen und Misswirtschaftsvorwürfe, die aus längst vergangenen Innerkreisen wieder auftauchen. Jemand hatte ein Motiv — doch welches?

Die Ermittler arbeiten routiniert, aber die Zeugen sind widersprüchlich. Einige behaupten, zur fraglichen Zeit in der Nähe gewesen zu sein, andere wundern sich, warum sie nicht eingeladen oder warum sie abgelenkt waren. Einem jungen Beteiligten fehlt das Alibi, ein anderer zeigt sich schüchtern und verunsichert. Die Jägersleut’ reden von Panik, von einem missratenen Schuss, von einem Gewehr, das angeblich “aus Versehen” abgefeuert wurde — und doch sprechen ballistische Spuren eine andere Sprache: ein 8-Millimeter-Projektil, die Arteria carotis durchtrennt, Einschüsse, die eher auf Absicht als auf Unfall hindeuten. Die Ermittler finden Ungereimtheiten in Alibis, Computerdateien sind plötzlich nicht mehr auffindbar, und wichtige Beweismittel aus der Werkstatt sind weg — plötzlich schwebt Überführung in der Luft.

Die Rosenheim-Cops - Season 6 • Episode 18 - Der Jäger ist des Jägers Tod - Plex

Die Dialoge unter den Verdächtigen offenbaren mehr als einmal das, was man nicht sagen will: Schuldzuweisungen, scharfe Vorwürfe gegen den vermeintlichen Verwalter Stegenwald, Anschuldigungen über veruntreute Gelder und missglückte Flurbereinigungen. Elisabeth, die Baronin, wirkt erschüttert und zugleich voller Überzeugung: Florian Nagel sei nicht nur ein Verwalter, sondern jemand, der Vertrauen missbraucht hat — für sie ein möglicher Grund, warum aus finanziellen Streitereien Hass geworden sein könnte. Die Vermögensfragen werden politisch: Wer profitiert von Land, Ställen und Pachtverträgen? Wer würde am meisten gewinnen, gäbe es plötzlich Erb- oder Besitzumschichtungen? Solche Motive verleihen dem vermeintlichen Jagdunfall bitteren Nachgeschmack.

Parallel dazu bahnt sich familiäre Tragik an: Jugendliche, die sich beschuldigen, schüchterne Bekenntnisse, Mütter, die aufgebracht sind, und ein Sohn, dessen Verhalten merkwürdig abwesend wirkt. Ein Jüngerer gesteht, auf dem Hof gewesen zu sein; seine Unruhe wird zur Belastung. Es kommt heraus, dass persönliche Fehden, familiäre Altlasten und verletzte Eitelkeiten die Stimmung so aufgeheizt hatten, dass eine Explosion nur eine Frage der Zeit war. Die Erzählung wechselt zwischen sarkastischen Bemerkungen über Lederhosen-Märkte im Internet und bitteren Zeugenaussagen über Getriebenheit, Macht und Misswirtschaft — ein Kontrast, der die Abgründe im Dorfleben nur deutlicher macht.

Die Ermittler stellen außerdem fest, dass technisches Material — Festplatten, Computer-Backups, Aufzeichnungen — mutmaßlich manipuliert oder entfernt wurde. Jemand hat offenbar systematisch entsprechende Spuren beseitigt. Dadurch wächst der Verdacht, dass hier nicht nur ein einmaliges Verbrechen, sondern ein größerer Betrug und eine vertuschte Affäre im Hintergrund stehen könnten. Die Spurensicherung macht klar: Ohne die fehlenden Dateien wird die Aufklärung komplizierter. Eine voreilige Verhaftung könnte einen Unschuldigen treffen — doch die Wut der Dorfbewohner, die nach einem Schuldigen verlangen, wächst.

Unterdessen geraten alte Loyalitäten ins Wanken. Wer früher als Freund galt, wird plötzlich zum Verdächtigen. Ein vermeintlich verlässlicher Manager, der kurz zuvor mit Finanzaktionen gescheitert ist, sieht sich mit der Vermutung konfrontiert, dass er mit seinen Geschäften das Land ruiniert und damit ein Motiv geschaffen habe. Andere wehren sich empört gegen den Generalverdacht, die Presse und die Polizisten, die jede Seite misstrauisch beäugen. Die Gespräche sind hektisch: „Das kann doch kein Unfall gewesen sein!“ — „Doch, vielleicht war es Panik!“ — und wieder: „Nein, die Winkel passen nicht!“ Solche Debatten treiben die Spannung.

Emotional werden die Szenen intensiv: Trauernde Angehörige, aufgewühlte Jäger, aufgebrachte Patronatsinhaberinnen und Männer, deren Reputation auf dem Spiel steht. Eine Baronin, die sich an alte Zeiten erinnert, deutet an, dass früher Kontrolle wichtiger war als blindes Vertrauen — eine bitter gemeinte Lehre. Zudem tauchen Gerüchte auf, dass ein gewisser Florian in der Vergangenheit Affären mit vertraulichen Dokumenten hatte und vielleicht jemandem zu nahe getreten ist. Manche Figuren reagieren impulsiv: Drohungen, lautstarke Beschuldigungen, ja sogar vorbereitete Rachefantasien werden sichtbar.

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Die Ermittlungen führen die Polizei zu überraschenden Ergebnissen: Das tödliche Projektil ist nicht zwingend aus dem Gewehr eines der anwesenden Jäger gekommen — womöglich wurde von außen geschossen. Diese Möglichkeit wirft die ganze Jagdgesellschaft in ein neues Licht: War der Tote ein Opfer eines gezielten Anschlags? Hatte jemand von außerhalb ein persönliches Motiv? Die Vorstellung, dass ein Fremder in diese Gemeinschaft eingedrungen sein könnte, ist beunruhigend und wirft die bislang vertrauten sozialen Beziehungen komplett aus der Bahn.

Am Ende der ersten Ermittlungsetappe steht eine vorläufige Festnahme — allerdings nicht ohne Proteste. Die Festgenommenen behaupten ihre Unschuld, Zeugen werden nervös, ein Raum voller Menschen ist nun ein Raum voller Fragen. Und noch bleibt vieles offen: Wer hat aus Machtgier agiert, wer aus Angst, wer aus Verzweiflung? Werden die fehlenden Daten wiedergefunden, und können sie das Netz aus Lügen und Halbwahrheiten entwirren? Für die Zuschauer bedeutet das: Spannung bis zur nächsten Folge, in der neue Beweise, ein überraschendes Alibi oder eine geheime Beziehung alles auf den Kopf stellen könnten.

Fazit: Was als ländliche Jagdgesellschaft begann, wird zur Bühne eines investigativen Dramas. Zwischen Misswirtschaftsvorwürfen, verschwundenen Dossiers, ballistischen Details und menschlichen Abgründen spinnt die Serie ein dichtes Netz aus Verdacht und Intrige. Die Frage bleibt: War es ein tragischer Unfall — oder ein kaltblütiger Mord mit politischem und wirtschaftlichem Hintergrund? Die nächste Folge verspricht Antworten — und weitere brisante Wendungen.