Die Rosenheim Cops 219 Alles hat seinen Preis Staffel 11 Folge 7
In Rosenheim nimmt ein neuer Fall Fahrt auf, als die Polizei zu einem Leichenfund im Yachthafen von Garching gerufen wird. Das Opfer ist der 43-jährige Gisbert von Bodenstedt, ein angesehener und sehr gefragter Goldschmied, der exklusiven Schmuck für die oberen Zehntausend herstellt. Der Todeszeitpunkt liegt zwischen 22:00 und 22:30 Uhr am Vorabend, während der glamourösen Party des Captains Cup, einer renommierten Segelregatta. Todesursache: ein Schlag mit einem stumpfen Gegenstand, später stellt sich heraus, dass es sich dabei um einen Hammer handelt. Raub scheidet aus, da weder Schmuck noch Geld fehlen, und auch Abwehrspuren gibt es nicht – was nahelegt, dass Täter und Opfer sich kannten.
Erste Ermittlungen und mögliche Motive
Hansen, Hofer und Stadler nehmen die Ermittlungen auf. Zunächst wird das Umfeld des Opfers beleuchtet:
- Sylvie von Bodenstedt, die Ehefrau, gibt an, die Party gegen 22:00 Uhr verlassen zu haben, während ihr Mann bleiben wollte. Sie sei müde gewesen und habe beim Heimkommen sofort geschlafen. Erst am nächsten Morgen bemerkte sie, dass er nicht zu Hause war. Ein Alibi hat sie nicht.
- Die Assistentin Mandy Timm (genannt Musdorf) berichtet, dass ihr Chef ihr ungewöhnlicherweise am Tatabend den Schlüssel zum Tresor überlassen habe. Sie wirkt loyal, aber es kommen Zweifel auf, ob sie nicht mehr über seine Geschäfte weiß, als sie zugibt.
- Friedrich Stanglmeier, Ex-Manager, Segler und Teilnehmer des Captains Cup, hatte eine Anzeige gegen Bodenstedt gestellt. Der Vorwurf: Bodenstedt habe ihm einen falschen Diamanten verkauft – einen schwarzen Stein im Wert von 20.000 Euro. Für Stanglmeier ist das ein klarer Betrug. Er selbst bestreitet jede Feindseligkeit, doch die Spannungen sind offensichtlich. Außerdem hatte er auf der Party Streit mit Bodenstedt.

Verwicklungen um den schwarzen Diamanten
Die Spur des Diamanten bringt weitere brisante Verbindungen ans Licht. Die Assistentin gesteht, dass Bodenstedt ihr Schmuckstücke und Material überlassen habe, damit sie eine eigene Kollektion starten könne. Offenbar hatte er ein zwiespältiges Verhältnis zu seinen Angestellten – einerseits großzügig, andererseits ausnutzend.
Bald stellt sich heraus, dass Bodenstedt regelmäßig im Hotel Trocadero unter falschem Namen ein Zimmer gebucht hatte. Dort traf er sich mit niemand anderem als Doris Stanglmeier, der Ehefrau seines Anklägers. Es handelt sich nicht nur um berufliche Beratung für einen angeblichen Fashionstore, sondern um eine Affäre. Damit erhält sowohl Doris als auch ihr Mann Friedrich ein handfestes Motiv: Eifersucht und Verrat.
Der Kreis der Verdächtigen weitet sich
Die Ermittler bekommen schließlich die Gästeliste der Party. Über 300 Gäste waren anwesend, darunter Lokalpolitiker, Geschäftsleute und zahlreiche Segler. Fotos zeigen Bodenstedt in vertrauter Nähe zu Doris Stanglmeier, die sogar ein exklusives Collier trug – exakt jenes Stück, das eigentlich für Bodenstedts Ehefrau bestimmt war. Offenbar hatte Gisbert es Doris geschenkt, jedoch unter der Bedingung, es nicht in Gegenwart seiner Frau zu tragen. Dass sie dies dennoch tat, führte zu einem heftigen Streit auf der Party.
Die Ehefrau Sylvie erfährt von all dem erst während der Ermittlungen. Für sie bricht eine Welt zusammen. Sie fühlt sich hintergangen und ausgenutzt. Die Polizisten stellen klar: sie wusste wahrscheinlich mehr, als sie zunächst zugeben wollte.
Verhörstrategien und Entlarvung
Die Kripo konfrontiert Friedrich Stanglmeier: Seine Wut über die Affäre und den Betrug mit dem Diamanten hätten ihm ein starkes Motiv geliefert. Er streitet ab, Gisbert getötet zu haben, gibt aber schließlich zu, dass er tatsächlich den Diamanten ausgetauscht habe – um Bodenstedt zu ruinieren. Körperliche Gewalt, so behauptet er, liege ihm fern.
Doris Stanglmeier wiederum spielt die Affäre herunter, obwohl Telefonprotokolle fast tägliche Gespräche zwischen ihr und Bodenstedt belegen. Ihre Verbindung war intensiver, als sie es zugibt.
Die Assistentin Mandy Timm gerät erneut ins Visier: Sie fühlte sich jahrelang ausgenutzt, während Bodenstedt Ruhm und Ehre kassierte. Doch auch sie bleibt dabei, dass sie nichts mit dem Mord zu tun habe.
Durchbruch mit den Fotos
Entscheidend wird schließlich die Auswertung der Partyfotos. Darauf ist klar zu erkennen, dass Doris Stanglmeier das Collier trug, obwohl Bodenstedt es für seine Frau vorgesehen hatte. Der Streit auf der Party wird dadurch bestätigt. Mehrere Gäste erinnern sich an laute Worte zwischen Gisbert und seiner Frau Sylvie – sie habe die Demütigung nicht mehr ertragen.
Parallel finden die Ermittler den schwarzen Diamanten im Safe von Bodenstedt. Damit ist der Betrug endgültig belegt, aber es lenkt den Verdacht nicht länger auf Stanglmeier. Stattdessen wächst der Druck auf die Ehefrau.
Geständnis und Festnahme
Sylvie von Bodenstedt bricht schließlich zusammen: Sie gesteht, dass sie nach der Party ihren Mann zur Rede stellte. Der Streit eskalierte. Für sie war es die ultimative Kränkung, dass er ihre Ehe öffentlich bloßstellte und die Geliebte offen zur Schau stellte. In blinder Wut griff sie nach einem Hammer – und erschlug ihn.
Die Polizisten nehmen sie wegen dringenden Tatverdachts fest. Ein tragisches Ende: Aus Liebe, verletztem Stolz und jahrelanger Unterdrückung wurde ein Mord.
Nebenstränge und Humor
Währenddessen gibt es komische Nebenmomente: Stadlers Auto springt mal wieder nicht an, er selbst hadert mit seiner Platzierung bei der Regatta (vorletzter), und Frau Stockl jongliert charmant zwischen Telefondienst, Gästelisten und Kaffeeversorgung. Auch Bürgermeister und Sponsoren nutzen den Captains Cup für Eigenwerbung, wodurch die Ermittlungen immer wieder auf politische und wirtschaftliche Nebengleise geraten.
Am Ende jedoch zählt nur eines: Der Mord ist aufgeklärt, die Wahrheit ans Licht gebracht – und das Team der Rosenheim-Cops hat wieder einmal bewiesen, dass hinter Glanz, Glamour und Goldschmiedekunst oft Abgründe lauern.