Alles was zählt: Eine Überraschung für Diana Sommer, Deniz’ Methode bringt neues Selbstvertrauen
In langen Serien gibt es Figuren, die nicht nur Rollen verkörpern, sondern zu Mythen werden. Alles was zählt hat mit Diana Sommer genau eine solche Gestalt geschaffen. Verkörpert von Tanja Szewczenko war sie in den Anfangsjahren das Herz der Serie, eine junge Eiskunstläuferin, deren Weg von den bescheidenen Anfängen bis an die Weltspitze Millionen Zuschauer fesselte. Ihr Aufstieg, ihre Rückschläge, ihre Kämpfe machten sie zum emotionalen Zentrum der Serie. Doch 2009 verabschiedete sie sich das erste Mal, kehrte 2016 kurz zurück, endgültig dann 2018. Seitdem schien die strahlende Diana wie in Vergessenheit geraten, keine Rückblenden, keine Erwähnungen, kein Cameo.
Nun, Jahre später, taucht ihr Name plötzlich wieder auf. Nicht als direkter Auftritt im Steinkamp-Zentrum, sondern subtiler, als Mentorinnenfigur im Hintergrund einer neuen Handlung um die junge Läuferin Charlie, gespielt von Shaulin Fernandez. Diana, die abwesende Legende, kehrt zurück in die Geschichte – als Symbol, Prüfstein und Schatten, der über allem schwebt. Schon die bloße Erwähnung entfacht bei Fans Nostalgie und Diskussionen. Warum ist ihr Name noch immer so bedeutend?
Um das zu verstehen, muss man zurückblenden: Als AWZ 2006 startete, unterschied sich die Serie von den anderen RTL-Dailys. Weniger urbane Alltagsdramen, dafür Sport, Leidenschaft und die Jagd nach Perfektion auf dem Eis. In dieser Welt war Diana die Cinderella vom Eis – ehrgeizig, verletzlich und doch stark. Szewczenko, selbst ehemalige Eiskunstläuferin, brachte der Rolle Authentizität, wie sie nur jemand vermitteln konnte, der das harte Training, die Verletzungen und die Emotionen kannte.
Ihr Abschied 2009 war für viele ein Schock. Zwar ist es üblich, dass Schauspieler nach Jahren aus Soaps aussteigen, doch bei Diana war die Bindung der Fans außergewöhnlich. Ihr Name blieb unauslöschlich mit der DNA der Serie verbunden. Deshalb wirkt es jetzt wie ein Paukenschlag, dass er wieder fällt – und zwar in einem höchst sensiblen Moment der Story.
Charlie steht vor einer großen Chance: einem mehrwöchigen Elite-Workshop in Vancouver, Kanada. Dort soll sie unter den besten Trainern der Welt arbeiten. Für jede junge Athletin ein Traum. Doch als sie das Programm liest, fällt ihr Blick auf einen Namen, der sie sofort verunsichert – Diana Sommer. Die einstige Weltmeisterin und Steinkamp-Schülerin soll Teil des Trainerteams sein. Für Charlie bedeutet das keinen Ansporn, sondern Druck. Plötzlich fühlt sie sich klein, unfähig, nicht würdig, in die Fußstapfen einer Legende zu treten.
Während ihre Freundin Leila die Chance als Geschenk sieht – wer könnte inspirierender sein als Diana? – empfindet Charlie den Mythos als Bedrohung. Statt Hoffnung weckt Dianas Name Ängste. Hier zeigt sich, wie geschickt die Autoren den Schatten einer Figur nutzen, die gar nicht auftritt und doch alles verändert.
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Auch Deniz, gespielt von Igor Dolgatschev, gerät in diesen Strudel. Als Trainer und Partner versucht er, Charlie zu motivieren, sie zu stärken. Für ihn ist klar: Vancouver ist die Chance, um an die Spitze zurückzukehren. Doch Charlie, getrieben von Selbstzweifeln, dreht die Logik um. Sie erklärt: „Ich brauche Vancouver nicht. Ich habe doch dich.“ Was romantisch klingt, ist in Wahrheit eine Ausweichstrategie. Sie klammert sich an Deniz, macht ihn zum Ersatz für die Weltelite – und belastet damit ihre Beziehung.
Die Spannung wächst. Vancouver wird mehr als ein Trainingslager – es wird zur Metapher. Für Mut oder Angst. Für Aufbruch oder Stillstand. Für Liebe auf Distanz oder Festhalten an der Sicherheit. Der Name Diana Sommer wirkt hier wie ein unsichtbarer Prüfstein. Er zwingt Charlie, sich zu entscheiden: Geht sie den riskanten Weg, stellt sich dem Vergleich, oder bleibt sie in ihrer Komfortzone?
Für Deniz bedeutet ihre Weigerung einen Angriff auf ihre gemeinsame Zukunft. Er will nicht der Mann sein, der ihre Träume klein hält. Er sieht in Vancouver den Schlüssel, um sie groß zu machen. Für Charlie dagegen steht Vancouver für Trennung, Unsicherheit, Gefahr. Diese gegensätzlichen Perspektiven treiben das Paar an den Rand einer Zerreißprobe.
Auch die Fans reagieren intensiv. In Foren und Kommentaren überschlagen sich die Diskussionen: Ist die Rückkehr Dianas als Off-Schatten genial oder ein Trick der Autoren? Nostalgiker freuen sich über die Erwähnung, Kritiker fordern ein echtes Comeback. Doch gerade die Abwesenheit macht den Mythos stärker. Diana bleibt größer als das Leben, unangreifbar, ein Idol ohne Makel.
Am Ende steht Charlie vor einer Entscheidung: Vancouver oder Deniz. Jede Wahl hat ihren Preis. Geht sie, riskiert sie die Liebe. Bleibt sie, riskiert sie ihre Karriere. In diesem Dilemma zeigt sich die wahre Wucht des unsichtbaren Erbes von Diana Sommer.
Alles was zählt beweist damit einmal mehr, warum es seit Jahren erfolgreich ist: Die Serie verknüpft Sportdrama mit tiefen menschlichen Konflikten, alte Legenden mit neuen Figuren, Nostalgie mit Innovation. Diana Sommer, längst nicht mehr real auf dem Eis, steht doch weiterhin im Zentrum – unsterblich, unauslöschlich, ewig gegenwärtig.