Angst vor der Talentshow – “Alexandra, wir müssen reden!” | Die Landarztpraxis
In Wiesenkirchen spitzen sich die Ereignisse dramatisch zu. Kaum hat sich die Hoffnung erfüllt, dass Georgs gesundheitliche Befürchtungen nicht so schlimm sind wie zunächst gedacht, erschüttert eine andere Wahrheit das Dorfleben – und zwar mitten im Herzen einer Familie. Alexandra freut sich zunächst über die Rückkehr ihres Mannes Fabian, doch ihre Freude währt nicht lange. Während sie noch davon überzeugt ist, dass alles wieder gut wird, spürt sie bereits, dass mit ihrem Ehemann etwas nicht stimmt. Fabian wirkt seltsam distanziert, schon am Telefon am Tag zuvor war er merkwürdig. Als Alexandra ihn nun zur Rede stellt, bricht es aus ihm heraus: Er kann nicht mehr weitermachen. Nicht nur die Belastungen der letzten Wochen, sondern auch seine Gefühle für eine andere Frau – Sarah – haben ihn zu diesem Punkt gebracht.
Das Gespräch eskaliert schnell. Alexandra versteht zunächst nicht, wie er einfach so alles hinwerfen kann, schließlich haben sie eine gemeinsame Vergangenheit, viele glückliche Jahre und noch dazu steht die Geburt ihres Kindes kurz bevor. Doch Fabian bleibt bei seiner Entscheidung. Er gesteht, dass er schon länger unglücklich ist und dass ihre Ehe für ihn nicht mehr funktioniert. Sarah habe zwar vieles beschleunigt, aber die Probleme seien schon vorher da gewesen. Alexandra reagiert fassungslos, verletzt und voller Wut. Sie wirft ihm vor, nur an sich selbst zu denken und eine Midlife-Crisis auszuleben. Das Bild von der Blondine, vom Sportwagen und der Goldkette fällt – ein klassischer Vorwurf, dass er sich in einer Lebensphase befindet, in der er alles infrage stellt.

Doch Fabian ist ernst. Er will zwar weiterhin ein guter Vater sein und Verantwortung übernehmen, aber nicht mehr als Ehemann. Alexandra fühlt sich verraten, bedroht ihn sogar unterschwellig, dass er Konsequenzen zu spüren bekommen wird, sollte er sich aus der Ehe zurückziehen. Sie erinnert ihn daran, dass ihr Kind in einer intakten Familie aufwachsen sollte, so wie sie es einst beschlossen hatten. Fabian versucht, ruhig zu bleiben, aber es ist klar: Diese Ehe steht vor einem endgültigen Bruch.
Parallel dazu bereiten sich die Dorfbewohner voller Aufregung auf den großen Talentwettbewerb vor, der in der Alten Post stattfindet. Für viele ist es ein willkommener Ausgleich zu den persönlichen Dramen, für andere eine riesige Herausforderung. Besonders Basti, der junge Musiker aus Wiesenkirchen, steht unter enormem Druck. Schon der Gedanke, vor Publikum zu singen, macht ihn fast krank vor Nervosität. Er redet sich ein, dass er versagen könnte, dass das Publikum ihn auslachen wird. Freunde versuchen ihn aufzumuntern, reden ihm zu, dass sogar Profis wie bekannte Stars noch Lampenfieber haben. Doch Basti bleibt unsicher und fühlt sich unwohl. Gleichzeitig wird er daran erinnert, dass er bald auch seine Führerscheinprüfung absolvieren muss – noch ein weiterer Stressfaktor in seinem ohnehin überlasteten Kopf.
Während er hadert, beginnt die Veranstaltung. Die Alte Post ist voller Menschen, die gespannt auf die Auftritte warten. Moderator und Publikum sorgen für gute Stimmung, der erste Applaus brandet schon auf. Ein Magier begeistert die Gäste, lässt seinen Assistenten Luigi auf spektakuläre Weise verschwinden. Dann folgen weitere Darbietungen, darunter die Bäuerin Marianne Brandel, die mit ihren Kuhglocken erstaunliche Melodien hervorzaubert und die Zuhörer in Erstaunen versetzt. Der Applaus ist groß, die Begeisterung spürbar.
Doch alle warten besonders auf Basti, den jungen Sänger und Gitarristen. Sein Name wird aufgerufen, der Applaus brandet auf – doch er erscheint nicht. Noch einmal ruft man ihn, doch die Bühne bleibt leer. Nervosität und Selbstzweifel haben ihn offenbar fest im Griff. Das Publikum wird unruhig, die Veranstalter wechseln kurzerhand zum nächsten Programmpunkt. Es scheint, als hätte Basti die Chance seines Lebens verpasst.
Parallel dazu laufen auch andere Handlungsstränge weiter: Alexandra, von Fabians Geständnis zerrissen, sucht verzweifelt Ablenkung. Trotz Warnungen will sie auf einen Ausritt gehen, um den Kopf freizubekommen. Doch selbst erfahrene Reiter wissen, dass Pferde sensible Tiere sind, die jede innere Unruhe spüren. Ein solcher Ausritt in ihrem aufgewühlten Zustand könnte riskant werden. Aber Alexandra hört nicht auf die Ratschläge und versucht, ihren Schmerz im Sattel zu verarbeiten.
Währenddessen herrscht in der Arztpraxis Chaos. Mit Frau Dr. König und Feli, die beide wegen des Talentwettbewerbs verhindert sind, bleiben nur wenige Mitarbeiter zurück. Das Wartezimmer ist voll, Patienten drängen sich, doch die Vertretung muss alles stemmen. Der Alltag in Wiesenkirchen ist hektisch wie nie: Während auf der einen Seite große Gefühle und Lebensentscheidungen die Bewohner erschüttern, geht auf der anderen Seite das ganz normale Leben weiter – voller Arbeit, Verpflichtungen und Gemeinschaft.
