Die Rosenheim-Cops 219 – Der Fall Stockl (HD) [Staffel 11 Folge 5] Krimi-Serie 2011
In Rosenheim steht ein besonderer Abend bevor: Frau Stockl feiert Geburtstag, wird von ihren Kollegen aber wie so oft unterschätzt. Während die Feier noch läuft, ereignet sich ein unerwartetes Drama: Direkt vor der Wohnungstür von Frau Stockl liegt eine Leiche. Schnell wird klar, dass es sich um einen Mord handelt – und Stockl steckt mittendrin.
Der Tote wird zunächst als „Manu Schramm“ identifiziert, ein vermeintlicher IT-Fachmann, den Stockl persönlich kannte und sogar einen Wohnungsschlüssel überlassen hatte, weil er ihren Computer reparieren sollte. Doch bald stellt sich heraus, dass dieser „Schramm“ in Wahrheit Frederik Müller heißt – ein Betrüger mit vielen Gesichtern, mehreren Beziehungen und einem Netz aus Lügen.
Erste Ermittlungen
Dr. Eckstein stellt fest, dass Müller über einen längeren Zeitraum mit kleinen Dosen Arsen vergiftet wurde. Der Tod trat durch akute Atemlähmung ein. Damit eröffnet sich ein Mordfall mit vielen Spuren. Auffällig: Müller alias Schramm benutzte verschiedene Identitäten und pflegte Beziehungen zu mehreren Frauen – stets mit dem Ziel, ihnen Geld abzunehmen.
Frau Stockl gerät nun selbst in den Fokus. Sie gibt zu, dass sie eine Affäre mit „Manu Schramm“ hatte. In einem Moment finanzieller Not hat sie ihm sogar Geld geliehen, das er jedoch nicht vollständig zurückzahlte. Insgesamt flossen über 20.000 Euro von ihr an ihn. Aus Scham verschwieg sie das zunächst vor den Kollegen, was ihre Position zusätzlich belastet.

Mehrere Frauen – mehrere Opfer
Die Ermittler finden heraus, dass Müller eine Lebensgefährtin hatte: Simone Lehmann. Sie lebte mit ihm zusammen und träumte von einer gemeinsamen Auswanderung nach Argentinien. Doch Lehmann ist nicht die Einzige: Eine weitere Frau, Maja Blum, meldet sich auf dem Kommissariat und gibt Müller alias „Manu Schramm“ als ihren Verlobten an. Auch sie wollte mit ihm nach Argentinien auswandern. Für Blum war es „Liebe auf den ersten Blick“ – sie kann nicht glauben, dass er ein Betrüger war.
Damit wird klar: Müller spielte gleichzeitig mit mehreren Frauen. Er versprach ihnen die große gemeinsame Zukunft und finanzierte sich durch ihre Gutgläubigkeit. Stockl, Lehmann, Blum – und wie sich später zeigt, auch Petra Weißenbach, die Ehefrau des Glasfabrikanten Paul Weißenbach – alle fielen auf ihn herein.
Verbindung zur Glasfabrik
Die Ermittlungen führen in die Glasfabrik von Paul und Petra Weißenbach. Dort wird Arsen industriell verwendet, und im Giftschrank fehlt eine Portion. Theoretisch hätten sowohl der Laborleiter als auch Paul und Petra Weißenbach Zugang gehabt. Auffällig: Vor Kurzem gab es in der Firma einen Einbruch, bei dem auch ein Schlüssel entwendet wurde.
Zusätzlich kommt ans Licht, dass Müller für die Weißenbachs als IT-Techniker gearbeitet hatte. Es gab finanzielle Unstimmigkeiten: hohe Rechnungen, überteuerte Leistungen, verdächtige Überweisungen. Paul Weißenbach hatte ihn sogar angezeigt, die Anzeige aber wieder zurückgezogen. Bald stellt sich heraus: Petra Weißenbach hatte eine Affäre mit Müller, schrieb ihm leidenschaftliche E-Mails und überwies große Geldsummen – angeblich als „Darlehen“.
Das Netz aus Lügen
Die Kommissare erkennen, dass Müller ein klassischer Heiratsschwindler war. Sein Muster: Er versprach mehreren Frauen Liebe und eine gemeinsame Zukunft, lockte Geld aus ihnen heraus und plante mit allen parallel die Auswanderung. Argentinien, Island, Mexiko – je nach Frau änderte er die Traumdestination.
Stockl fällt es schwer, den Kollegen ihre persönliche Verwicklung zu beichten, doch schließlich gesteht sie, dass auch sie auf Müller hereingefallen war. Ihre Kollegen begegnen ihr zwar mit Verständnis, doch sie fühlt sich gedemütigt. Besonders bitter: Während sie noch hoffte, er würde zurückkehren, war er längst dabei, andere Frauen zu betrügen.
Verdächtige Motive
Die Liste der Verdächtigen ist lang:
- Paul Weißenbach: Er hatte ein Motiv, Müller zu beseitigen, weil dieser seine Ehefrau verführte und ihm finanziell schadete. Außerdem hatte er Zugriff auf das Arsen.
- Petra Weißenbach: Sie hatte eine Affäre mit Müller, verlor Geld und hätte aus enttäuschter Liebe handeln können.
- Simone Lehmann: Seine Lebensgefährtin, die von seinen Lügen erfuhr und möglicherweise aus Rache tötete.
- Maja Blum: Die frisch verlobte „zweite Frau“ im Spiel, ebenfalls betrogen.
- Frau Stockl: Sie hatte Geld verloren und eine Beziehung verschwiegen, doch ihre Kollegen schließen aus, dass sie zur Mörderin geworden ist.
Die entscheidende Spur
Die Ermittler stoßen auf mehrere verdächtige Finanztransaktionen. Müller hatte ein Geschäftskonto, über das er Gelder verschob. Kurz vor seinem Tod wurde von diesem Konto eine Reise nach Argentinien gebucht – allerdings nicht mit Simone Lehmann, sondern mit Maja Blum. Simone Lehmann erfuhr von dieser doppelten Lüge.
Die Obduktion, die Spurensicherung und die Kontobewegungen ergeben schließlich ein klares Bild: Müller wurde vergiftet – mit Arsen, das beim Einbruch in die Glasfabrik entwendet wurde. Der Verdacht fällt zunächst stark auf Paul Weißenbach, doch die Indizienlage verlagert sich.

Auflösung
Am Ende überführen die Kommissare Simone Lehmann. Sie hatte von den Affären und den Lügen ihres Lebensgefährten erfahren. Der Traum von Argentinien zerplatzte, als sie herausfand, dass er mit Maja Blum auswandern wollte. Aus enttäuschter Liebe und gekränktem Stolz vergiftete sie ihn mit dem gestohlenen Arsen.
Ihr Versuch, den Verdacht auf Paul Weißenbach zu lenken, scheiterte. Zwar hatte dieser ein Motiv und die Möglichkeit, doch die zeitliche Abfolge der Buchungen und Beweise belasteten allein Lehmann. Sie wird festgenommen – wegen Mordes an Frederik Müller alias Manu Schramm.
Nachspiel
Für Frau Stockl bleibt der Fall besonders bitter. Sie war selbst ein Opfer von Müllers Betrügereien und fühlt sich bloßgestellt, weil sie den Kollegen wichtige Informationen zunächst verschwieg. Am Ende bleibt die Erkenntnis, dass selbst eine so bodenständige Frau wie Stockl Opfer von Täuschung werden kann – und dass Müller ein Meister der Lügen war, der viele Leben ins Unglück stürzte.