“Du bist so falsch!” – Dr. Kroiß beichtet seinem Sohn… | Die Landarztpraxis
In Wiesenkirchen überschlagen sich die Ereignisse, und die Idylle des kleinen Ortes wird von einer Welle aus Gefühlen, Geheimnissen und dramatischen Wendungen erfasst. Im Mittelpunkt steht eine Mischung aus Liebe, Verrat und der schmerzhaften Wahrheit über eine tödliche Krankheit, die das Leben mehrerer Figuren auf den Kopf stellt.
Alles beginnt mit einer hitzigen Auseinandersetzung: Die Worte „Ich habe sie nicht geküsst, sie hat es versucht, und ich habe sie weggestoßen“ hallen nach. Ein plötzlicher Liebeskonflikt sorgt für Streit und Misstrauen, während im Hintergrund ein viel größeres Drama schwebt: Die Diagnose eines Herztumors, eines sogenannten Myxoms, bedroht das Leben von Fabians Vater.
Während Fabian selbst in München einen Neuanfang mit der schwangeren Alexandra wagt, bleibt in Wiesenkirchen eine klaffende Lücke. Sara, die im Ort die Praxis führt, ringt mit der Tatsache, dass sie das Leben anderer Menschen retten und heilen soll, während ihr eigener Vater jede medizinische Vernunft verweigert. Der stolze Arzt bricht sämtliche Nachsorgetermine ab, leugnet praktisch die Gefahr und weigert sich standhaft, sich operieren zu lassen – obwohl er selbst genau weiß, wie lebensbedrohlich die Situation ist.

Für Sara ist das ein Schock, denn sie erfährt, dass andere, darunter Alexandra, längst von der Krankheit ihres Vaters wussten. Die Erkenntnis, dass sie im Dunkeln gelassen wurde, trifft sie hart. Sie fühlt sich verraten, nicht nur von der Familie, sondern auch von Fabian, der mit dem Umzug nach München beschäftigt ist und dennoch begreift, dass ihn das Schicksal seines Vaters nicht loslässt. Seine Wut entlädt sich, als er Alexandra vorwirft, ihm etwas so Entscheidendes verschwiegen zu haben. Für ihn ist es unbegreiflich, wie man so kalt sein kann und ihn einfach hätte ziehen lassen – wohlwissend, dass irgendwann die Nachricht vom Tod seines Vaters eingetroffen wäre.
Parallel dazu kämpft Sara um ihre eigene Position: Sie will nicht einfach hinnehmen, dass ihr Vater den Tod in Kauf nimmt. Sie sucht Hilfe bei Spezialisten, organisiert neue Untersuchungen, klammert sich an jede Hoffnung. Doch ihr Vater blockt ab, immer wieder. Für ihn ist es eine Frage des Stolzes und der Selbstbestimmung – lieber sterben, als sich einem riskanten Eingriff zu unterziehen.
Das Spannungsfeld zwischen familiärer Liebe und der eisernen Sturheit eines alten Mannes treibt die Figuren auseinander. Während Sara das Gefühl hat, im Stich gelassen zu werden, versucht Fabian gleichzeitig, eine Balance zwischen Verantwortung und seinem eigenen Leben in München zu finden. Doch die Frage bleibt: Wird die Krankheit die Familie am Ende zerreißen oder zusammenführen?
Abseits der ernsten Themen gibt es auch leichtere Momente, die wie kleine Inseln inmitten des Dramas wirken. Neue Küken auf dem Hof sorgen für Freude, kleine Neckereien unter Freunden für ein Lächeln – doch auch hier zeigt sich, wie verletzlich Beziehungen sind. Ein unbedachter Kommentar über eine beste Freundin bringt Ärger, Missverständnisse entstehen, und alte Wunden reißen auf.
Besonders eindrücklich ist eine Szene mit einem Jungen namens Fritz, der ganz alleine in die Praxis kommt. Er sucht nicht für sich, sondern für seinen Freund Otto Hilfe, der krank zu Hause liegt. Dieser Moment zeigt, wie stark das Vertrauen in die Ärzte im Dorf ist, und gleichzeitig, wie sehr die Praxis – trotz aller privaten Turbulenzen – eine Anlaufstelle für Hoffnung und Heilung bleibt. Sara untersucht den kleinen Jungen liebevoll, beruhigt ihn und verspricht, sich auch um Otto zu kümmern. Diese Episode steht sinnbildlich für den Gegensatz, in dem Sara lebt: Auf der einen Seite rettet sie mit Ruhe und Professionalität fremde Kinder, auf der anderen Seite droht sie am Schicksal ihres eigenen Vaters zu zerbrechen.
Doch die Zeit läuft unaufhaltsam. Der Tumor wächst schnell, die Risiken steigen, und je länger die Operation hinausgezögert wird, desto gefährlicher wird die Situation. Fabian weigert sich, einfach tatenlos zuzusehen, wie sein Vater stirbt, während der Vater selbst seinen Willen über alles stellt. Die Fronten verhärten sich, das Vertrauen innerhalb der Familie bricht weiter auseinander, und die Spannungen drohen alles zu zerstören.

Gleichzeitig belasten auch persönliche Konflikte das fragile Geflecht. Fabian hadert mit dem Umzug nach München, fühlt sich zerrissen zwischen seiner neuen Familie mit Alexandra und der Pflicht gegenüber seinem Vater in Wiesenkirchen. Sara wiederum schwankt zwischen Wut und Verzweiflung: Soll sie weiterkämpfen oder die Entscheidung ihres Vaters akzeptieren?
Im Hintergrund schweben unerfüllte Hoffnungen: die Sehnsucht nach Versöhnung, die Angst vor Verlust und die Frage, ob Liebe und Zusammenhalt in Zeiten der Krise wirklich stärker sein können als Stolz, Geheimnisse und Sturheit.
Am Ende bleibt ein Dorf, das äußerlich in ruhiger Normalität verharrt, während in den Herzen der Figuren ein Sturm tobt. Wiesenkirchen wird zum Symbol für ein Leben, das zwischen Idylle und Tragödie schwankt – voller unausgesprochener Gefühle, drohender Abschiede und der Hoffnung auf ein Wunder, das vielleicht doch noch eintreten könnte.
👉 Dieser Spoiler bringt die wichtigsten Handlungsstränge zusammen: der verweigerte Kampf gegen eine tödliche Krankheit, die Spannungen zwischen Pflicht, Liebe und Neuanfang, kleine Lichtblicke im Alltag sowie das Gefühl, dass eine Entscheidung bald alles verändern wird.