Die Rosenheim Cops 202 Die letzte Fahrstunde Staffel 10 Folge 18

Ein vermeintlicher Autounfall entpuppt sich als heimtückischer Mord – und die Rosenheim-Cops tauchen tief in ein Geflecht aus Fahrschul-Rivalitäten, Familienstreit und Vertuschung ein.


Der Fund am Straßenrand

Kommissar Hansen und seine Kolleg*innen werden zu einem Unfall auf einer Landstraße nahe Rosenheim gerufen. Zunächst sieht alles nach einem tragischen Fahrfehler aus: Das Fahrschulauto von Felix Hauser, 50 Jahre alt, ist von der Straße abgekommen und einen Abhang hinuntergestürzt. Doch schon am Tatort fällt den Ermittlern auf, dass die Bremsspuren fehlen und manches nicht passt. Die Gerichtsmedizinerin Dr. Eckstein bestätigt bald: Hauser war bereits tot, als das Auto den Hang hinabrollte. Er starb am Vorabend gegen 21 Uhr – vermutlich durch Strangulation, denn winzige punktförmige Blutungen in den Augen deuten darauf hin. Jemand hat den toten Hauser ans Steuer gesetzt, um einen Unfall vorzutäuschen.


Das Opfer und sein Umfeld

Felix Hauser betrieb eine renommierte Fahrschule. Kollegen und Fahrschüler beschreiben ihn als korrekten, ehrgeizigen Mann. Privat jedoch gab es Spannungen:

  • Ehekrise: Seine Frau gesteht, dass die Ehe längst zerrüttet war. Felix plante, sich zu trennen und das Testament zu ändern.
  • Bruder Oliver: Mit ihm verband ihn ein schwieriges Verhältnis. Obwohl Oliver kaum arbeitete, überwies Felix ihm seit Jahren monatlich 2.000 Euro – angeblich als Ausgleich nach dem Erbe ihres Vaters. Diese Zahlungen stellte Felix kürzlich ein, was den Bruder wütend machte.
  • Konkurrent Limbach: Betreiber einer rivalisierenden Fahrschule, mit dem Felix einen offenen Kleinkrieg führte. Mehrfach wurden Hausers Autos mutwillig verdreckt und sabotiert. Felix verdächtigte Limbach, konnte ihm aber nichts nachweisen.
  • Fahrlehrer Klar: Ein enger Mitarbeiter, der in der Tatnacht allein unterwegs war und Zugang zu den Fahrzeugen hatte.
  • Die Rosenheim-Cops S18E10: Ein Fehler mit fatalen Folgen – fernsehserien.de

Spuren und Indizien

Im Büro des Toten entdecken die Ermittler Kampfspuren und eine Brille mit spezieller Sonderanfertigung (+2 Dioptrien). Weder Felix noch seine Frau trugen ein solches Modell. Die Spur führt zu einem Optiker, der die Brille für Gernot Hirsch anfertigte – einen Geschäftsmann, der vor einer Woche bei einem unerklärten Verkehrsunfall ums Leben kam. Brisant: Hirschs tödlicher Unfall geschah auf derselben Strecke, auf der nun Hauser „verunglückte“.

Gleichzeitig zeigen Bankunterlagen, dass Oliver hohe Schulden hat und trotz angespannter Finanzen keine regelmäßigen Einnahmen mehr erhält, seit Felix die monatlichen Überweisungen stoppte. Auch Telefonlisten belegen intensive Kontakte zwischen Hirsch und der Familie Hauser in den Tagen vor dessen Tod.


Ein Netzwerk aus Vertuschung

Nach und nach setzen die Kommissare das Puzzle zusammen:

  1. Der Unfall von Gernot Hirsch: Hirsch war betrunken unterwegs, wurde von einem Fahrschulauto erfasst, und der Fahrer beging Fahrerflucht.
  2. Der Fahrer: Spuren im Fahrschulwagen deuten auf Fahrlehrer Klar. Zeugen berichten, er habe an jenem Abend deutlich zu tief ins Glas geschaut.
  3. Erpressung: Hirsch hatte offenbar Beweise für die Fahrerflucht und drohte, Klar und die Fahrschule anzuzeigen. Felix Hauser erfuhr davon und wollte Klar selbst bei der Polizei melden.
  4. Motiv: Um seine Karriere zu retten, versuchte Klar verzweifelt, Hirschs Tod zu vertuschen und Hauser zum Schweigen zu bringen.

Die Verhöre

Oliver Hauser wirkt zunächst verdächtig: Er gibt offen zu, dass das Verhältnis zum Bruder schlecht war und er auf das Erbe schielt. Doch er hat ein stabiles Alibi. Auch Konkurrent Limbach, der wegen der Führerschein-Manipulationen befragt wird, kann die Tatzeit glaubhaft abdecken.

Dagegen verstrickt sich Fahrlehrer Klar in Widersprüche. Erst bestreitet er, am Unfallabend gefahren zu sein, dann räumt er ein, Hirsch angefahren zu haben, behauptet jedoch, Hirsch sei „plötzlich auf die Straße gelaufen“. Als die Ermittler ihn mit den Beweisen konfrontieren – Fingerabdrücke auf der Brille, Lackspuren und den Werkstattbericht über die reparierte Kühlerhaube – bröckelt seine Verteidigung.


Das Geständnis

Schließlich bricht Klar zusammen:

  • Er hatte Gernot Hirsch bei dessen Unfall tatsächlich erwischt und flüchtete in Panik.
  • Felix Hauser fand es heraus, wollte ihn anzeigen und drohte mit Kündigung.
  • Um den drohenden Skandal zu verhindern, lauerte Klar seinem Chef im Büro auf, es kam zum Streit und Handgemenge.
  • In einem Anfall von Panik würgte er Hauser mit einem weichen Schal, um keine sichtbaren Striemen zu hinterlassen.
  • Anschließend setzte er den Leichnam ins Auto und ließ den Wagen den Abhang hinunterrollen, um einen Unfall vorzutäuschen.

Klar hoffte, der Mord würde als Fahrfehler gelten, doch die forensischen Spuren – fehlendes Blut, Leichenstarre, die Brille des ersten Unfallopfers – verrieten ihn.


Nebenstränge und Rosenheimer Alltagskomik

Typisch für die Serie laufen humorvolle Nebengeschichten mit:

  • Polizeisekretärin Miriam Stockl organisiert verzweifelt Konzertkarten für eine berühmte Cellistin, um Kommissar Achtziger ein Geschenk für die diamantene Hochzeit seiner Eltern zu besorgen. Mehrfach kreuzen sich diese privaten Missionen mit den Mordermittlungen, inklusive Missverständnissen um teure Karten und Freikarten vom Kulturamt.
  • Kleine Sticheleien zwischen den Kommissaren über Überstunden, Kaffee und landwirtschaftliche Kuriositäten (wie viele Liter Milch eine Kuh gibt) sorgen für heitere Momente, während die Ermittlungen Fahrt aufnehmen.
  • Die Rosenheim-Cops S18E17: Ein Vater kommt selten allein – fernsehserien.de

Auflösung

Am Ende wird Fahrlehrer Klar verhaftet. Die Kombination aus forensischen Indizien, Zeugenaussagen und seiner eigenen widersprüchlichen Geschichte überführt ihn eindeutig.

  • Felix Hauser wollte Gerechtigkeit – und bezahlte mit dem Leben.
  • Gernot Hirschs mysteriöser Unfall findet ebenfalls späte Aufklärung: Er war Opfer von Klars Fahrerflucht.
  • Oliver Hauser erbt schließlich das Vermögen seines Bruders, doch die Freude ist getrübt von den tragischen Umständen.
  • Achtziger erhält dank Stockls Einsatz doch noch zwei exklusive Konzertkarten für seine Eltern.

Fazit:
„Die letzte Fahrstunde“ (Regie: Werner Siebert) verbindet klassische Krimi-Handwerkskunst mit der für die Rosenheim-Cops typischen Mischung aus humorvollen Nebenschauplätzen und spannender Ermittlungsarbeit. Ein scheinbar banaler Autounfall entpuppt sich als doppelter Kriminalfall, in dem Fahrerflucht, Erpressung und Mord ineinandergreifen.