Die Rosenheim Cops Staffel 10 Folge 13 Tod beim Live Chat

In dieser Folge der „Rosenheim-Cops“ (erkennbar am typischen Tonfall, den Running Gags um Reisekostenabrechnungen und die bekannte Besetzung) dreht sich alles um den Mord an Marita Müller, einer jungen und beliebten pharmazeutisch-technischen Assistentin aus Rosenheim. Der Fall entwickelt sich von einem kuriosen Anruf über eine angebliche Internet-Flirt-Hotline bis hin zu einem komplexen Geflecht aus beruflichem Fehler, Erpressung und schließlich Totschlag.


1. Auftakt: Ein seltsamer Anruf und ein mutmaßlicher Hilfeschrei

Die Ermittlungen beginnen, als ein Mann namens Duncan bei der Polizei anruft. Er berichtet, dass er über eine Flirt-Hotline mit einer Frau namens Marie (tatsächlich Marita Müller) chattete. Während des Chats hörte er plötzlich einen Hilfeschrei, dann brach die Verbindung ab. Er kennt nur ihren Vornamen und hat keine Adresse – doch die Spur reicht, um die Kripo Rosenheim auf den Plan zu rufen.

Parallel laufen die typischen Nebenhandlungen: Kollege Hofer kämpft mit einer endlosen Reisekostenabrechnung und kleinen Kabbeleien mit Frau Stockl vom Innenministerium, was für humorvolle Momente sorgt. Doch der vermeintliche Spaß kippt rasch ins Dramatische.

Die Rosenheim-Cops S10E13: Tod beim Live-Chat – fernsehserien.de


2. Die Leiche und erste Ermittlungen

Kurz darauf wird Marita Müller tot in ihrer Wohnung gefunden. Sie wurde erstickt, offenbar mit einem weichen Gegenstand wie einem Kissen oder einer Decke. Kampfspuren an den Händen der Toten zeigen, dass sie sich gewehrt hat. Die Spurensicherung findet Wollfasern in den Atemwegen, aber zunächst kein eindeutiges Tatwerkzeug.

Marita galt als freundliche, gewissenhafte Mitarbeiterin in einer Apotheke. Niemand kann sich vorstellen, dass sie Feinde hatte. Doch schnell stellt sich heraus, dass sie in einen medizinischen Zwischenfall verwickelt war: Eine Kundin starb nach einer gefährlichen Medikamentenwechselwirkung, weil verschiedene Ärzte unterschiedliche Medikamente verschrieben hatten. Formal hätte Marita den Fehler erkennen können, wenn sie alle Rezepte abgeglichen hätte. Rechtlich wäre das allenfalls fahrlässige Tötung, kein Mord – doch es gibt jemanden, der ihr die Schuld nicht verziehen hat.


3. Verdächtige und falsche Fährten

Die Ermittler Hofer und Lind ermitteln mehrere Verdächtige:

  • Duncan, der Anrufer: Er hatte den Hilfeschrei gehört und warf Marita vor, indirekt für den Tod seiner Frau verantwortlich zu sein. Er war wütend und beschimpfte sie öffentlich als „Mörderin“. Motiv: Rache. Doch er hat ein Alibi und bleibt kooperativ.
  • Gruber, ein Verehrer: Über die Flirt-Hotline hatte er Marita kennengelernt und sich in sie verliebt. Zeugen berichten, dass er mehrfach vor ihrem Haus gesehen wurde, trotz ihrer Aufforderung, sie nicht zu belästigen. Motiv: Eifersucht oder Zurückweisung. Er leugnet Gewalt, doch sein Alibi fürs Tatzeitfenster ist schwach.
  • Kollegen aus der Apotheke: Könnten Neid oder interne Spannungen eine Rolle spielen? Die Ermittler prüfen Finanzströme, Kontobewegungen und mögliche Erbschaften, finden aber nichts Belastendes.

Währenddessen sorgen Running Gags für Ablenkung: Der Aufbau eines „Klauenpflege-Standes“ für Kühe scheitert, Dienstwagen- und Reisekosten-Diskussionen ziehen sich durch – typische Rosenheim-Cops-Atmosphäre.


4. Unerwartete Spur: Erpressung

Bei einer Durchsuchung von Maritas Wohnung entdecken die Ermittler 17.000 Euro in einem Stoffteddy – ungewöhnlich viel Bargeld für eine junge Angestellte. Außerdem finden sie Hinweise auf Erpressung: handschriftliche Notizen, Andeutungen über „Gericht“, „Wahrheit“ und steigende Forderungen.

Der entscheidende Hinweis kommt von der Rechtsabteilung: Gegen Marita lief tatsächlich ein Gerichtsverfahren wegen des Medikationsfehlers. Dort sollte bald verhandelt werden.


5. Der wahre Täter

Schließlich führt ein forensisches Detail zur Lösung:
Am Handballen der Toten findet die KTU den Abdruck des Armbandverschlusses einer teuren Herrenuhr – exklusives Schweizer Modell.

Diese Spur führt zu Apotheker Behringer, Maritas direktem Vorgesetzten. Er hatte bislang keinerlei Verdacht erregt: ein angesehener, ruhiger Mann, der den Ruf der Apotheke wahrt. Doch Behringer bricht unter dem Beweis zusammen und gesteht:

  • Motiv: Vor einiger Zeit hatte er, nicht Marita, den fatalen Medikationsfehler begangen, der zum Tod der Kundin führte. Um ihn zu schützen, hatte Marita zunächst die Schuld auf sich genommen – vermutlich aus Loyalität oder weil sie ihm helfen wollte.
  • Erpressung: Mit der Zeit nutzte Marita die Situation aus. Je näher der Gerichtstermin rückte, desto höher wurden ihre Forderungen. Insgesamt zahlte Behringer ihr 25.000 Euro, von denen ein Teil noch in der Wohnung lag.
  • Tatnacht: Am Tattag kam es zum Streit. Marita drohte, vor Gericht die Wahrheit zu sagen und damit seine Karriere zu ruinieren. Behringer verlor die Kontrolle und erstickte sie mit einer Decke aus seinem Wagen, die er anschließend in einem Altkleidercontainer entsorgte.

Der Geständnis-Beweis ist erdrückend: Der Abdruck seiner Uhr an Maritas Hand zeigt, dass sie sich im Todeskampf an ihm festklammerte.

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6. Nachspiel

Behringer wird verhaftet und dem Haftrichter vorgeführt. Der Fall zeigt, wie ein anfänglicher beruflicher Fehler, gepaart mit Schuldgefühlen und Machtausübung, in eine tödliche Spirale aus Erpressung und Gewalt münden kann.

Die übrigen Verdächtigen – Duncan, der trauernde Witwer, und Gruber, der verschmähte Verehrer – werden entlastet. Die Ermittler schließen den Fall ab, nicht ohne die für die Serie typischen ironischen Randbemerkungen über Reisekosten, Dienstwagen und private Liebeleien zwischen den Kollegen.


Fazit

Dieser Mordfall verbindet klassische „Rosenheim-Cops“-Elemente:

  • Humorvolle Nebenstränge (Reisekosten, Flirt-Hotline, Klauenpflege-Chaos)
  • Scheinbar harmlose Figuren mit dunklen Geheimnissen
  • Eine letzte, schlüssige Wendung durch forensische Präzision

Am Ende entpuppt sich nicht der lautstarke Verehrer oder der rachsüchtige Witwer als Täter, sondern der angesehene Chef-Apotheker, der aus Angst vor öffentlicher Schande und finanzieller Ruinierung selbst zum Mörder wurde.