Die Rosenheim Cops Staffel 10 Folge 11 Späte Rache
Am nächsten Morgen geschieht das Unfassbare: Sepp wird tot in der Räucherkammer gefunden – eingesperrt, erstickt. Eine Holzlatte blockierte die Tür von außen. Die Kommissare Sven Hansen (in dieser Episode vertreten durch Lind und Hartl) beginnen zu ermitteln. Erste Spuren deuten auf Mord: Der Todeszeitpunkt liegt um Mitternacht, Sepp hatte keine Chance, sich zu befreien. Kampfspuren fehlen, aber ein frischer Stiefelabdruck wird entdeckt.

Erste Verdächtige
- Bertold Wagner, der aggressive Investor, gerät sofort in Verdacht. Er hatte am Vorabend noch mit Sepp gestritten und ihm offen gedroht. Allerdings behauptet er ein Alibi: Er sei zur Tatzeit allein in seinem Hotelzimmer gewesen. Der Nachtportier könnte das bestätigen, und tatsächlich hat Wagner Erfahrung darin, Menschen unter Druck zu setzen, aber nie wurde ihm etwas nachgewiesen.
- Nachbar Wilfried, ehemals enger Freund der Rottmeiers, lebt seit einem Streit mit Sepp in offener Feindschaft. Er trägt Stiefel, Größe 43 – exakt wie der Abdruck. Zunächst behauptet er, die ganze Nacht mit seiner Frau zuhause gewesen zu sein. Doch die Frau gesteht schließlich, dass Wilfried kurz nach Mitternacht nach Hause kam. Motiv? Er wollte schon lange ein Stück Land von Sepp kaufen, um Schulden zu begleichen.
Neue Enthüllungen
Mitten in den Ermittlungen taucht ein völlig neues Motiv auf: Sepp hatte eine heimliche Geliebte. Die Leipzigerin My Brombach lernte er in einem Chat für Landwirte kennen. Sie trafen sich regelmäßig, und Sepp dachte sogar darüber nach, mit ihr nach Spanien oder Portugal auszuwandern – allerdings nur, wenn er den Hof verkaufen könnte. Seine Schwester Maria wusste offiziell nichts davon.
My Brombach erzählt den Kommissaren, dass sie und Sepp am Tatabend im „Timesquare“ (einem Lokal) waren. Dort stritten sie, weil Sepp den Hof aus Rücksicht auf Maria nicht verkaufen wollte. Wütend fuhr My nach Hause, was sie mit Tankquittung und Überwachungsvideo beweisen kann. Noch in der Nacht erhielt sie jedoch eine Mailbox-Nachricht von Sepp: Er habe es sich anders überlegt und wolle verkaufen. Als sie diese Nachricht am nächsten Morgen hörte, war Sepp bereits tot. My fuhr sofort zurück nach Rosenheim, konnte ihn aber nicht mehr antreffen.
Der entscheidende Verdacht
Die Ermittler konfrontieren Maria Rottmeier mit der Mailboxaufnahme, in der Sepp sagt, er wolle den Hof nun doch verkaufen und My solle „bitte zurückkommen“. Maria reagiert nervös. Jetzt wird klar: Maria hatte die Nachricht live mitgehört. Sie hatte also erfahren, dass ihr Bruder den Hof verkaufen wollte – und damit auch ihr Zuhause und ihre Lebensgrundlage.
Die Indizien fügen sich zusammen:
- Maria war in der Nähe des Tatorts und konnte die Holzlatte vor die Räucherkammer klemmen.
- Es gab keine Einbruchsspuren.
- Sie hatte das stärkste Motiv: den Hof zu behalten und ihre Existenz zu sichern.
- Wilfrieds Stiefelabdruck erklärt sich damit, dass er am Vortag auf dem Hof war – nicht in der Mordnacht.
Als die Kommissare sie mit den Beweisen konfrontieren, bricht Maria schließlich zusammen. Sie gesteht, dass sie aus Angst vor dem Verkauf die Tür verriegelt hat, während Sepp in der heißen Räucherkammer arbeitete. Sie wollte ihn nur „zur Vernunft bringen“ und nicht töten, doch Sepp erstickte innerhalb von 30 Minuten.
Fazit
Was als Streit um Geld, Macht und Land begann, endet tragisch: Nicht der skrupellose Investor, nicht der verbitterte Nachbar und auch nicht die enttäuschte Geliebte ist die Täterin, sondern Maria Rottmeier selbst. Aus Angst, ihre Heimat zu verlieren, sperrte sie ihren Bruder ein – ein tödlicher Akt aus Verzweiflung.
Damit entlarvt der Fall ein klassisches Rosenheim-Motiv: Gier und Besitzwahn liegen nicht nur bei den großen Geschäftemachern, sondern manchmal ganz nah – innerhalb der eigenen Familie.