Die Rosenheim Cops Staffel 10 Folge 3 Mord auf Rezept
Am frühen Morgen beginnt alles harmlos: Elfie genießt ihren frisch aufgebrühten Kaffee in Ruhe, während sie auf die Post wartet. Ein Geburtstagsgeschenk für ihren Enkel soll bald eintreffen, und sie versucht, sich trotz kleiner organisatorischer Probleme nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Doch währenddessen häufen sich schon die ersten Hinweise auf ein bevorstehendes Chaos: Das Thermostat in der Wohnung ist defekt, und die Lieferung des Ersatzmodells verzögert sich. Elfie sehnt sich nach einer heißen Dusche nach Tagen kalten Wassers – ein kleiner, alltäglicher Moment, der im Kontrast zu den dramatischen Ereignissen steht, die folgen werden.
Parallel dazu nehmen die Ermittlungen in einem brutalen Mordfall Fahrt auf. Frau Hinz, eine zurückhaltende Personalleiterin einer Klinik, wurde tot aufgefunden. Die Polizei wird sofort alarmiert und beginnt, die Umstände ihres Todes zu untersuchen. Erste Spuren deuten auf Würgemale hin, die mit einem Stück Stoff oder einem Schal verursacht wurden. Die Ermittler nehmen Gewebeproben, die eindeutig Rückschlüsse auf die Tatwaffe zulassen: ein blaues Baumwollgewebe mit einem geringen Polyesteranteil. Schnell wird klar, dass Frau Hinz möglicherweise jemanden kannte, der ihr gefährlich werden konnte.

Im Büro der verstorbenen Frau Hinz herrscht gespannte Ruhe. Kollegen berichten, dass sie in ihrer Arbeit äußerst korrekt und gewissenhaft war, was gelegentlich auch für kleinere Spannungen sorgte, aber niemand rechnete mit einem solch tragischen Ausgang. Frau Hinz hatte Aufgaben wie Lohnabrechnungen, Versicherungen und die gesamte Disposition des Bürobetriebs übernommen. Ihr enger Kontakt zu allen Mitarbeitern könnte den Täterkreis stark erweitern, sodass die Polizei gezielt nach Hinweisen in ihrem Umfeld sucht.
Ein besonderer Fokus liegt auf der Partneragentur, bei der Frau Hinz Kunde war. Die Ermittler sprechen mit verschiedenen Agenturen und klären, dass die Verstorbene kurz vor ihrem Tod 25.000 Euro abgehoben hatte – ihre gesamten Ersparnisse. In ihrer Wohnung war jedoch nichts davon zu finden, was die Theorie nahelegt, dass der Täter genau dieses Geld entwendet hat. Der Verdacht fällt auf Herrn K., einen bekannten Mann, der mehrfach bei Partneragenturen auffällig geworden war. Er war mit Frau Hinz über die Agentur in Kontakt und hatte mehrere Treffen mit ihr, wodurch er in den Kreis der Verdächtigen gerät.
Als die Ermittler Herrn K. aufsuchen, behauptet er, dass Frau Hinz ihm das Geld freiwillig geliehen habe und dass er sie niemals bedroht habe. Seine Aussage wirft neue Fragen auf, insbesondere, warum die Wohnung dennoch durchwühlt wurde. Zudem hinterließ er Fingerabdrücke auf Weingläsern, obwohl er den Mord nicht begangen haben will. Die Polizei beginnt, die Telefonanschlüsse, Kontakte und Bewegungen der Beteiligten minutiös nachzuvollziehen, um ein genaues Bild der letzten Stunden von Frau Hinz zu rekonstruieren.
Parallel laufen die Ermittlungen in der Klinik, in der Frau Hinz tätig war. Ein Kollege berichtet von einer heftigen Auseinandersetzung zwischen Frau Hinz und einem Offizier der Klinik, möglicherweise wegen eines Dienstplans. Diese Information erscheint zunächst relevant, erweist sich jedoch im Nachhinein als weniger bedeutend, da der Streit eher harmlos war und keinen Zusammenhang mit dem Mord hat. Dennoch entstehen so zahlreiche kleine Puzzleteile, die zusammengesetzt werden müssen, um das Motiv zu erkennen.
Die Spur führt die Ermittler schließlich zu einer geheimnisvollen dritten Person, die ebenfalls eine Rolle im Geschehen gespielt haben könnte. DNA-Analysen bestätigen, dass Gewebeproben von dieser dritten Person stammen – männlich, unbekannt und potenziell entscheidend für die Aufklärung des Mordes. Erste Hinweise deuten darauf hin, dass es sich um jemanden handeln könnte, der beruflich oder privat mit Frau Hinz in Kontakt stand, möglicherweise ein ehemaliger Kollege namens Petersen, der früher bei der Firma Klam GmbH tätig war und mittlerweile in Stuttgart lebt.
Die Suche nach Petersen gestaltet sich schwierig. Es wird bekannt, dass er mittlerweile unter einem anderen Namen arbeitet, Heinz Berger, und eine Augenklinik leitet. Die Ermittler stoßen auf einen komplexen Identitätswechsel, der den Fall weiter verkompliziert. Petersen war früher für den Vertrieb von Lasertechnik zuständig und hatte offenbar Zugriff auf finanzielle Mittel und vertrauliche Informationen. Frau Hinz scheint ihm auf die Schliche gekommen zu sein, was möglicherweise der Grund für ihren Tod war. Der Mord steht also nicht im Zusammenhang mit Geldgier eines Partners, sondern eher mit Enthüllungen über berufliche Missstände.
Unterdessen wird auch das Umfeld von Frau Hinz gründlich untersucht. Hausnachbarn, Kollegen und Bekannte werden befragt, um Hinweise auf verdächtige Bewegungen oder unbekannte Besucher zu erhalten. Die Ermittler entdecken, dass Frau Hinz mehrfach nach Stuttgart gereist ist und sich intensiv über einen ehemaligen Angestellten erkundigt hat. Dies weist auf ein verborgenes Motiv hin: Sie wollte offenbar Missstände aufdecken, möglicherweise Korruption oder betrügerische Machenschaften innerhalb der Firma.
Die Polizei erfährt außerdem, dass Frau Hinz bei der Partneragentur aktiv war, sich aber nicht vollständig auf die Vermittlungen konzentrierte, sondern private Nachforschungen angestellt hat. Dies verstärkt die Annahme, dass sie den Täter kannte und möglicherweise bedroht wurde. Die Spur führt immer deutlicher zu Petersen, der durch die Kombination von Tatwaffe, Gewebeproben und Zeugenaussagen in den Fokus rückt.
Am Ende verdichten sich die Beweise: Die blaue Krawatte, die am Tatort gefunden wurde, stammt aus einer Sonderedition der Augenklinik, die Petersen leitet. Diese Verbindung liefert den entscheidenden Hinweis, dass Petersen aktiv in die Tat involviert war. Die Ermittler konfrontieren ihn schließlich, doch er versucht zunächst, sich herauszureden, gibt später aber zu, dass er Frau Hinz nur überzeugen wollte und die Situation eskalierte. Letztlich hatte Frau Hinz Beweise gegen ihn, was ihn zu verzweifelten Maßnahmen trieb.
Der Fall zeigt ein komplexes Geflecht aus beruflichen Konflikten, persönlichen Beziehungen und finanziellen Transaktionen. Frau Hinz, eine gewissenhafte und zurückhaltende Frau, wurde Opfer eines Mannes, der seine Identität verschleierte und in der Lage war, ihre Nachforschungen zu erkennen. Die Ermittlungen kombinieren klassische Polizeiarbeit mit moderner Technik, DNA-Analysen und psychologischen Profilen, um den Täter zu überführen.
Schließlich wird Petersen festgenommen. Die Kombination aus Gewebeproben, Krawatte und den Aussagen der Partneragentur sowie der Augenklinik liefert ein schlüssiges Bild. Gleichzeitig wird klar, dass der Mord keine spontane Tat war, sondern das Ergebnis einer eskalierenden Konfrontation zwischen Täter und Opfer. Frau Hinz hatte möglicherweise versucht, einen Missstand aufzudecken, was ihr tragisches Ende besiegelte.
Die Geschichte endet mit der Auflösung des Mordfalls, wobei die Ermittler nicht nur den Täter identifizieren, sondern auch die Zusammenhänge zwischen den finanziellen Bewegungen, der beruflichen Vergangenheit und den persönlichen Beziehungen des Opfers nachvollziehen können. Die Aufklärung bringt Ruhe in das Umfeld, zeigt aber zugleich die Zerbrechlichkeit menschlicher Beziehungen und die Gefahr, die hinter scheinbar harmlosen beruflichen und privaten Kontakten lauern kann.
In dieser langen, verschachtelten Handlung werden Alltagssituationen wie das Warten auf die Post, ein kaputtes Thermostat oder eine heiße Dusche mit dramatischen Mordermittlungen verwoben. Die Charaktere, von Elfie über die Kollegen von Frau Hinz bis hin zu Petersen, werden in einem Netz aus Lügen, halbwahren Aussagen und fehlgeleiteten Verdachtsmomenten eingefangen, das am Ende erst durch akribische Detektivarbeit und moderne forensische Methoden gelöst wird.