Die Rosenheim Cops Staffel 9 Folge 22 Keiner hat’s gesehen
Ein neuer Fall hält die Kommissare in Atem – und diesmal spielt alles in einem Lokal, in dem man sprichwörtlich im Dunkeln tappt. „Die Blinde Kuh“ nennt sich das Biorestaurant, in dem Gäste ohne jegliches Licht essen und dabei ihre restlichen Sinne schärfen sollen. Doch was als spannendes Erlebnis gedacht war, endet tödlich: Edgar Ziesler, Chef einer Bio-Supermarktkette, bricht während des Essens zusammen. Schnell wird klar, er ist vergiftet worden. Da niemand im stockfinsteren Raum etwas gesehen hat, stehen die Ermittler vor einem Rätsel.
Ziesler war kein unbeschriebenes Blatt. Als strenger Geschäftsmann hatte er sich in der Branche nicht nur Freunde gemacht. Einer seiner Partner, Hermann Glockner, Wirt des Restaurants und Betreiber einer Schweinezucht, war kürzlich mit ihm in Streit geraten. Ziesler drohte, Glockners fragwürdige Praktiken – etwa den Import von billigen Schweinen aus Polen – öffentlich zu machen. Damit hätte Glockner alles verlieren können. Ein klares Motiv also. Doch er ist nicht der Einzige, der verdächtig wirkt.
Bei den Befragungen kommen die Ermittler auch auf Cornelia Ziesler, die Ehefrau des Toten, zu sprechen. Ihre Ehe stand unter keinem guten Stern: Ziesler war oft auf Reisen, und Cornelia hatte schon länger den Verdacht, dass eine andere Frau im Spiel sei. Tatsächlich bestätigt sich dieser Verdacht – es handelt sich um Frau Engelbrecht, Ehefrau eines Heilpraktikers. Sie hatte eine heimliche Affäre mit Ziesler, die ganze zwei Jahre andauerte. Ihr Mann, ein sensibler Esoteriker, behauptet zwar, gelernt zu haben, den Schmerz über den Betrug zu kanalisieren. Doch die Ermittler zweifeln: Könnte er in Wahrheit aus Eifersucht gehandelt haben? Zumal er Zugang zu exotischen Giften hat – darunter das tödliche Sekret eines südamerikanischen Pfeilgiftfrosches.
Doch auch die Engelbrechts selbst geraten immer stärker ins Visier. Frau Engelbrecht gesteht schließlich, dass sie ein Verhältnis mit Ziesler hatte. Sie behauptet, er habe ihr versprochen, seine Ehefrau zu verlassen und mit ihr ein neues Leben in Kanada zu beginnen. Doch kurz vor seinem Tod zog er plötzlich einen Schlussstrich. Für sie ein vernichtender Schlag – war er vielleicht das Motiv, ihn zu töten?
Währenddessen verdichtet sich die Spur um den Heilpraktiker Engelbrecht. Er gibt zu, im Besitz des Froschgiftes zu sein, das in der Obduktion nachgewiesen wurde. Doch er beteuert seine Unschuld. Die Ermittler stellen fest, dass das Giftfläschchen verschwunden ist. Kurz darauf tauchen drei tote Schweine auf, vermutlich durch Glassplitter mit Resten des Giftes gestorben. Alles deutet auf eine raffinierte Tat hin.
Die Verhöre ziehen sich hin, immer neue Details kommen ans Licht. So hatte auch ein ehemaliger Angestellter, der Kellner Tranto, einen Groll gegen Ziesler, da dieser seiner Meinung nach Schuld am Tod seiner Mutter trug. Er hatte das Unternehmen verlassen und Rache geschworen. Doch konkrete Beweise fehlen.
Die entscheidende Wendung bringt schließlich die Spurensicherung: Auf dem Giftfläschchen finden sich Fingerabdrücke von Frau Engelbrecht. Damit ist klar – sie hat sich das Gift ihres Mannes heimlich genommen und Ziesler im Dunkelrestaurant verabreicht. Um im stockfinsteren Raum zu seinem Tisch zu gelangen, hatte sie ein Nachtsichtgerät benutzt, was die Ermittler zunächst für absurd hielten. Ihre Tat war eiskalt geplant: Sie wollte den Mann, den sie liebte, für sich gewinnen, als er plötzlich seine Versprechen zurückzog. Doch als er die Beziehung abrupt beendete, verwandelte sich ihre Leidenschaft in tödliche Verzweiflung.
Am Ende bricht Frau Engelbrecht zusammen und gesteht. Sie habe geglaubt, mit Ziesler ein neues Leben beginnen zu können. Als er sie zurückwies, habe sie keinen anderen Ausweg gesehen, als ihn zu töten. Die Ermittler führen sie ab – ein Mord aus Liebe, begangen im Dunkeln, mit einem Gift, das kaum nachweisbar ist.
Damit bleibt der Fall zwar aufgeklärt, doch zurück bleibt ein bitterer Nachgeschmack: vier Verdächtige mit Motiven, zerstörte Beziehungen und die Erkenntnis, dass man im Dunkeln nicht nur das Essen, sondern auch die Wahrheit schwer erkennen kann.
Zusammenfassung in etwa 1000 Wörtern:
- Der Mord geschieht im Dunkelrestaurant „Die Blinde Kuh“.
- Opfer ist Edgar Ziesler, Chef einer Bio-Supermarktkette.
- Mögliche Motive: Geschäftsstreit (Glockner), Eheprobleme (Cornelia), Affäre (Frau Engelbrecht), Eifersucht (Herr Engelbrecht), Rache (Tranto).
- Spur des Giftes: Pfeilgiftfrosch-Sekret.
- Frau Engelbrecht benutzt Nachtsichtgerät und schleicht im Dunkeln zu Zieslers Tisch.
- Ihre Fingerabdrücke auf der Giftflasche überführen sie.
- Motiv: enttäuschte Liebe und geplatzter Traum vom neuen Leben.
- Ende: Frau Engelbrecht wird verhaftet, die Ermittler bleiben mit einem schalen Gefühl zurück.