Die Rosenheim Cops Staffel 8 Folge 17 Mit Schwung in den Tod

Spoiler: Ein tödlicher Fahrradunfall entpuppt sich als kaltblütiger Mord – zwischen Bauernhof, Erbstreit, Schmiergeldskandal und zerplatzten Spanien-Träumen kommt eine mörderische Intrige ans Licht.

Die Episode beginnt mit aufgeladenen Spannungen im Präsidium: Hofer sorgt mit seinen Eigenmächtigkeiten und „Sanktionsplänen“ für Unmut. Während Ortmann und Stockl noch über bürokratische Schikanen diskutieren, erreicht die Polizei ein Notruf: Ein Radfahrer ist bei voller Fahrt gestürzt und tödlich verunglückt. Auf den ersten Blick scheint es ein tragischer Unfall zu sein, doch schnell ergeben sich Zweifel.

Am Tatort finden die Ermittler die Leiche eines Mannes, der mit dem Kopf auf einen Stein geschlagen ist. Kratzer an Armen und Beinen deuten auf einen Sturz hin, doch die Kopfwunde ist zu massiv, um allein durch den Aufprall entstanden zu sein. Zwei Biker, die zufällig vorbeikamen, haben den Toten entdeckt. Neben den Fahrradspuren finden die Beamten ein gespanntes Seil zwischen zwei Pfosten. Offensichtlich hat jemand dieses Hindernis absichtlich platziert. Doch warum?

Die Rosenheim-Cops (388) Staffel 17 Folge 08 - In die Falle gerast

Zunächst wird die Theorie verfolgt, dass es ein schlechter Scherz gewesen sein könnte, der tragisch endete. Doch die Gerichtsmedizinerin stellt fest: Die Energie des Sturzes hätte niemals für die tödliche Verletzung gereicht. Das Opfer muss nach dem Sturz bereits bewusstlos gewesen sein – und wurde danach mit einem schweren Stein gezielt erschlagen. Aus einem vermeintlichen Unfall wird Mord.

Schnell wird das Umfeld des Toten durchleuchtet. Der Mann, Karl Hunger, hatte den Bauernhof der Familie geerbt und damit Spannungen ausgelöst. Seine Schwester fühlte sich übergangen, weil sie ihr Leben lang auf dem Hof geschuftet hatte, ohne Dank oder Anerkennung. Karl plante jedoch, den Hof zu verkaufen, um mit seiner Freundin nach Spanien auszuwandern. Diese Pläne sorgten für heftige Konflikte, nicht nur familiär, sondern auch in der Nachbarschaft. Der Hof war ein wichtiger Teil der Dorfgemeinschaft, und ein Verkauf hätte weitreichende Folgen.

Die Freundin des Opfers, Frau Kleist, gerät bald ins Visier der Ermittler. Sie erzählt zunächst von romantischen Plänen: ein gemeinsames Leben in Spanien, eine neue Existenz, vielleicht sogar Heirat. Doch Ungereimtheiten häufen sich. Sie hatte hohe Geldbeträge auf ihrem Konto – Summen zwischen 1.000 und 5.000 Euro, überwiesen von verschiedenen Bauunternehmern. Zunächst behauptet sie, sich das Geld mit harmlosen Nebenjobs verdient zu haben, etwa als Begleiterin für Geschäftspartner in Rosenheim. Doch die Ermittler wittern bald Korruption.

Die Spur führt ins Bauamt, wo Karl Hunger gearbeitet hat. Dort zeigt sich ein Geflecht aus Schmiergeldzahlungen und fingierten Rechnungen. Bauunternehmer überwiesen Gelder, um sich Vorteile bei Grundstücksvergaben und Bauprojekten zu sichern. Kleist diente als Strohfrau: Sie nahm das Geld auf ihr Konto, damit es nicht direkt Hunger belastete. Damit war klar – sie war nicht nur ahnungslose Geliebte, sondern Komplizin in einem Korruptionsnetzwerk.

Parallel taucht die Frage auf: Wer hatte das stärkste Motiv, Karl Hunger aus dem Weg zu räumen? Seine Schwester, die den Hof behalten wollte? Die Freundin, die ihn zunächst liebte, dann aber zunehmend seine kriminellen Machenschaften erkannte und gleichzeitig am Geld hing? Oder einer der Geschäftspartner, die fürchten mussten, dass alles auffliegt?

Die Ermittler stoßen auf weitere belastende Indizien: Lackspuren am Tatort, die eindeutig zum Fahrzeug von Frau Kleist passen. Damit ist bewiesen, dass sie zur Tatzeit vor Ort war. Unter Druck gesteht sie schließlich. Sie gibt zu, Hunger erschlagen zu haben. Ihre Begründung ist ein fatales Gemisch aus Liebe, Enttäuschung und Habgier: Anfangs habe sie ihn bewundert, weil er sich gegen Konventionen stellte. Doch mit der Zeit erkannte sie den Manipulator in ihm. Ein Leben mit ihm in Spanien erschien ihr unerträglich. Gleichzeitig wollte sie nicht auf das Geld verzichten, das durch die Korruptionsgeschäfte auf ihr Konto floss. Schlussmachen ohne Verlust war keine Option – also griff sie zur endgültigen Lösung.

Das Bild einer verzweifelten Frau entsteht: Sie wollte Liebe, Reichtum und ein neues Leben – und endete als Mörderin. Ihr Geständnis macht deutlich, dass der Mord kaltblütig geplant war: Das Seil diente als Falle, der Stein als Mordwaffe. Die Hoffnung, damit alles zu gewinnen, verwandelte sich in den Verlust von allem.

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Neben der persönlichen Tragödie enthüllt der Fall ein größeres Systemproblem: korrupte Netzwerke im Bauamt, fragwürdige Deals und Bauern, die unter Druck geraten. Die Polizei erkennt, dass Hungers Tod nur die Spitze des Eisbergs ist. Doch zumindest dieser Mordfall ist geklärt.

Im Kommissariat bleibt derweil das übliche Chaos. Hofers „Sanktionspläne“ gegen seine Kollegen geraten in Verruf, weil Journalisten Wind davon bekommen. Ortmann und Hansen schlagen die Hände über dem Kopf zusammen. Während der Fall abgeschlossen wird, wird Hofer ermahnt, seine Eigenmächtigkeiten endlich einzustellen.

Das Fazit: Ein Mord aus einer Mischung aus verletzter Liebe, Habgier und Angst vor dem sozialen Abstieg. Der Traum von Spanien endet nicht am Mittelmeer, sondern im Gefängnis. Der Bauernhof, Symbol für Tradition und Heimat, wird zum Zentrum von Gier, Verrat und Tod.

Am Ende steht die Erkenntnis: Manchmal ist es nicht der große Mafia-Pate oder der eiskalte Geschäftsmann, der mordet – sondern die Frau, die zwischen Sehnsucht und Verzweiflung gefangen ist. Und ein unscheinbarer Fahrradunfall entpuppt sich als perfides Verbrechen, das tief in die Strukturen von Korruption und menschlicher Schwäche hineinreicht.