Julian glaubt es NICHT! – Prekäre Lebenssituation lässt Kind erkranken??? | Die Landarztpraxis
Die Ereignisse überschlagen sich in dieser Episode, in der gleich mehrere Handlungsstränge ineinander verwoben werden. Auf der einen Seite stehen medizinische Sorgen und zwischenmenschliche Konflikte, auf der anderen Seite eskalieren familiäre Enthüllungen rund um die „Alte Post“. Alles beginnt mit einem unscheinbaren Praxisbesuch, der schon bald eine dramatische Wendung nimmt.
Eine Mutter, Frau Richter, erscheint mit ihrer Tochter Emma in der Arztpraxis. Emma leidet seit Tagen an Fieber, das trotz verschiedenster Hausmittel nicht verschwinden will. Zwiebelwickel, kalte Umschläge und traditionelle Methoden haben keinen Erfolg gezeigt. Die Mutter ist verzweifelt – und gleichzeitig misstrauisch gegenüber den behandelnden Ärztinnen. Eigentlich gehört Emma zu den Patientinnen von Isa, doch Frau Richter möchte von ihr nicht mehr behandelt werden. Sie verlangt ausdrücklich nach einer anderen Ärztin. Schon dieser Umstand legt offen, wie tief das Misstrauen sitzt.
Dr. Seecker Kreus übernimmt den Fall, doch ihre Art stößt sofort auf Widerstand. Sie fragt nach Lebensumständen, deutet an, dass diese vielleicht für die verzögerte Genesung verantwortlich seien. Für Frau Richter klingt das wie ein Vorwurf, als würde man ihr mangelnde Fürsorge oder gar schlechte Mutterschaft unterstellen. Gekränkt und voller Abwehr verlässt sie mit Emma die Praxis. Zurück bleibt eine Ärztin, die sich sicher ist, einen wunden Punkt getroffen zu haben, und Kolleginnen, die ratlos zurückbleiben.

Parallel dazu kommt es zu einer völlig anderen Konfrontation. In der „Alten Post“ treffen sich mehrere Figuren, und eine Enthüllung bringt alles ins Wanken: Julian erfährt, dass er nicht nur Geschäftspartnern, sondern möglicherweise auch neuen Verwandten gegenübersteht. Rein zufällig wurde entdeckt, dass er der Halbbruder von Feli und ihren Geschwistern sein könnte. Was zunächst wie ein schlechter Scherz klingt, entwickelt sich zu einer handfeste familiäre Bombe.
Die Geschichte reicht mehr als 20 Jahre zurück: Auf einem Schützenfest soll Julians Vater eine Affäre mit der Mutter von Feli gehabt haben. Feli sei die Einzige mit grünen Augen in der Familie – ein Erkennungsmerkmal, das genetisch auffällig ist. Auf Nachfrage habe die Mutter den Seitensprung schließlich zugegeben. Julian allerdings reagiert mit Unglauben und Zorn. Für ihn klingt die Geschichte absurd, fast schon wie eine Intrige, um ihm seinen Anteil an der „Alten Post“ streitig zu machen. Er wirft den anderen vor, sich für nichts zu schade zu sein und Märchen zu erfinden, nur um Besitzansprüche geltend zu machen.
Die Stimmung eskaliert. Beleidigungen fallen, es wird von einem „Griff ins Klo“ und „kranker Familie“ gesprochen. Julian beharrt darauf, dass die Alte Post verkauft wird – an die Kreus, wie es ursprünglich geplant war. Für ihn ist das Kapitel abgeschlossen. Feli hingegen will nichts erzwingen. Sie betont, dass es ihr gar nicht um das Erbe geht. Sie möchte vielmehr wissen, woher sie stammt, was für ein Mensch ihr Vater war und wie ihre Familie wirklich aussieht. Die Erbschaft sei nebensächlich, das Bedürfnis nach Zugehörigkeit hingegen echt. Julian zeigt sich unnachgiebig, pocht auf offizielle Tests, lehnt aber jede persönliche Annäherung ab.
Zurück zum medizinischen Handlungsstrang: Kolleginnen der Praxis besprechen Emmas Fall erneut. Schon vor vier Wochen war das Mädchen mit denselben Symptomen da – Husten, Schwäche, Atemprobleme. Seitdem hat sich nichts gebessert. Hausmittel und Medikamente scheinen nicht zu wirken. Verdacht fällt auf die Lebensumstände der Familie, die in bescheidenen Verhältnissen am Ortsrand lebt. Der Vater hat die Familie vor Jahren verlassen, seither fehlt es an vielem. Hinter dem Rücken der stolzen Frau Richter hat jemand dafür gesorgt, dass sie günstiger an Obst und Gemüse kommt. Doch diese Hilfe darf sie nie erfahren – sie würde sie strikt ablehnen. Stolz und Angst vor Bevormundung lassen sie sofort dichtmachen, sobald Fragen nach dem privaten Umfeld gestellt werden.
Hier tritt Dr. Sarah König auf den Plan. Sie begegnet Frau Richter später erneut, diesmal außerhalb der Praxis. Als sie sich vorstellt, reagiert die Mutter abweisend: Schon wieder eine Ärztin, die sich in ihr Leben einmischen will. Doch Sarah findet einen anderen Ton. Sie entschuldigt sich für ihre Kolleginnen, zeigt Verständnis und erzählt von ihrer eigenen Tochter in Emmas Alter. Sie weiß, wie schwer es ist, wenn man allein für ein krankes Kind verantwortlich ist. Damit trifft sie einen Nerv. Zum ersten Mal öffnet sich Frau Richter ein Stück weit.
Sarah erklärt ruhig, dass Emmas Symptome ernster seien, als einfache Hustenlöser noch lindern könnten. Das Fieber, die Schwäche und der anhaltende Husten deuten auf eine ernstere Ursache hin, die unbedingt abgeklärt werden müsse. Sie verspricht, keine persönlichen Fragen zu stellen, sondern sich nur auf Emmas Gesundheit zu konzentrieren. Frau Richter lässt sich zögerlich überzeugen und stimmt zu, noch einmal gemeinsam in die Praxis zu gehen. Für Emma öffnet sich damit vielleicht endlich der Weg zu einer richtigen Diagnose.
Die Episode lebt von diesen Kontrasten: Auf der einen Seite eine Mutter, die sich in ihrer Fürsorge angegriffen fühlt und deshalb jede Hilfe abblockt. Auf der anderen Seite eine Ärztin, die durch Empathie und persönliche Offenheit doch einen Zugang findet. Und parallel dazu eine Familie, die von jahrzehntealten Geheimnissen erschüttert wird, während Besitz, Erbe und Blutslinien die Beziehungen belasten.
Die Auseinandersetzung um die „Alte Post“ ist noch lange nicht ausgestanden. Ein Gentest soll nun Klarheit bringen, ob Julian tatsächlich Felis Halbbruder ist. Er selbst will sich nicht mit simplen Haarproben abspeisen lassen, er fordert offizielle Verfahren, verweigert jede informelle Lösung. Für ihn geht es nicht nur ums Erbe, sondern auch ums Prinzip – er will nicht Opfer einer vermeintlichen Intrige werden. Feli jedoch zeigt, dass sie keine finanziellen Motive verfolgt, sondern ein echtes Bedürfnis nach Identität und Antworten.
![]()
Zum Schluss verdichten sich die offenen Fragen:
- Wird Emmas Krankheit endlich richtig diagnostiziert, und wie lange dauert es, bis die Mutter akzeptiert, dass sie Hilfe annehmen muss?
- Kann Sarah König das Vertrauen von Frau Richter dauerhaft gewinnen, oder wird die Mutter erneut dichtmachen?
- Bringt der Gentest tatsächlich die Wahrheit ans Licht, und wenn ja, welche Folgen hat das für das Erbe und die Zukunft der Alten Post?
- Und vor allem: Wird es Feli gelingen, eine familiäre Beziehung zu Julian aufzubauen, oder bleibt es bei gegenseitigen Vorwürfen und verhärteten Fronten?
Die Episode endet in einer Mischung aus Hoffnung und Spannung. Auf der einen Seite die zarte Annäherung zwischen Ärztin und Mutter, die vielleicht den Durchbruch für Emma bedeutet. Auf der anderen Seite die unversöhnliche Haltung Julians, die ahnen lässt, dass der Erbstreit noch lange nicht beigelegt ist. Der Zuschauer bleibt zurück mit dem Gefühl, dass hier zwei große Themen nebeneinander stehen: der Kampf um Gesundheit und Vertrauen – und der Kampf um Wahrheit, Zugehörigkeit und Besitz. Beide werden in den kommenden Folgen unweigerlich weiter eskalieren.