Die Rosenheim Cops Staffel 7 Folge 12 Tödliche Beichte

In dieser Episode der Rosenheim Cops beginnt alles mit einem Paukenschlag: Ein katholischer Pfarrer, Bertram, wird in seiner Pfarrei tot aufgefunden. Die Obduktion zeigt schnell, dass er nicht an natürlichen Ursachen gestorben ist, sondern an den Folgen eines Schädel-Hirn-Traumas, verursacht durch einen schweren, stumpfen Gegenstand. Damit ist klar: Es handelt sich um Mord.

Doch warum musste der Geistliche sterben? Die ersten Spuren sind verwirrend. In der Küche liegen 200 Euro offen herum – ein Raubüberfall scheidet aus. Stattdessen entdecken die Ermittler Brandtner und Lind eine Vielzahl von Umzugskartons: Pfarrer Bertram stand kurz vor einem Umzug. Der Grund: Er hatte selbst beim Bischof seinen Rücktritt eingereicht, weil er eine Frau heiraten wollte. Diese Enthüllung sorgt für Staunen, denn ein katholischer Geistlicher, der seine Gelübde bricht, ist ein Skandal.

Die erste heiße Spur führt zur Haushälterin Johanna Reger, einer strenggläubigen Frau, die tief enttäuscht ist über den „Verrat“ des Pfarrers an Kirche und Gott. Bei ihr finden die Ermittler nicht nur starke Emotionen, sondern später auch belastende Indizien: ein Haar an einem Drohbrief, das eindeutig ihrer DNA entspricht. Außerdem stößt man auf ein Diktiergerät, mit dem sie heimlich Beichtgespräche aufgezeichnet hat. Sie gesteht, anonyme Drohbriefe verfasst zu haben, um den Pfarrer von seiner Beziehung abzubringen. Dennoch streitet sie ab, die Tatwaffe in ihrem Gartenhäuschen deponiert zu haben. Ihr Alibi – Rosenkranzgebet – stellt sich zudem als falsch heraus. Alles deutet zunächst auf sie als Täterin hin.

Doch die Ermittlungen nehmen eine überraschende Wendung. Schnell rückt eine junge Frau in den Fokus: Verena Pichelmeier, die heimliche Geliebte des Pfarrers. Sie ist verlobt – allerdings nicht mit Bertram, sondern mit einem Geschäftsmann namens Randelhuber. Dieser reagiert auffällig gereizt auf Nachfragen und wirkt finanziell angeschlagen. Motiv und Gelegenheit wären also vorhanden.

Die Rosenheim-Cops im TV - Sendung - TV SPIELFILM

Parallel stoßen die Ermittler auf weitere Namen: den Anwalt Thomas Hartinger, der für den Landtag kandidiert und sich mit moralischer Integrität schmückt. Er ist eng mit Randelhuber befreundet und liefert diesem ein Alibi. Doch bald wird klar: Beide decken sich gegenseitig. Hartinger hat offenbar eigene Gründe, den Pfarrer aus dem Weg zu räumen.

Die entscheidende Figur wird schließlich Lilli Vogel, Hartingers Sekretärin. Sie weiß mehr, als sie sollte, und meldet sich freiwillig bei der Polizei. Kurz darauf wird sie tot in ihrem Haus aufgefunden – inszeniert wie ein Unfall mit einem Heizkessel. Doch die Spurensicherung beweist: Es war Mord. Blutergüsse am Körper zeigen, dass sie lebend dorthin gebracht und erst dann getötet wurde. Offenbar wollte sie ein Geständnis ablegen, wurde aber im letzten Moment zum Schweigen gebracht.

Die Verbindung zwischen den Taten wird klar: Lilli Vogel hatte beim Pfarrer gebeichtet, dass sie von Hartinger schwanger war und er sie zu einer Abtreibung drängen wollte, um seine Karriere nicht zu gefährden. Pfarrer Bertram wusste also ein Geheimnis, das Hartinger ruinieren konnte – sowohl privat als auch politisch. Solange Bertram Pfarrer war, galt die Schweigepflicht der Beichte. Doch da Bertram seine Weihe ablegen wollte, konnte Hartinger nicht mehr sicher sein, dass das Geheimnis gewahrt blieb. Für ihn stand alles auf dem Spiel: Ruf, Karriere, politische Zukunft.

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Hartinger gerät ins Visier, und die Indizienlast wächst. In seinem Umfeld finden sich Spuren von feinem weißen Sand – derselbe, der am Tatort und an den Leichen entdeckt wurde. Außerdem entspricht die Form eines Golfabschlaggeräts genau den Abdrücken auf der Schulter von Lilli Vogel. Im Kofferraum seines Autos finden die Ermittler schließlich eindeutige Hinweise, dass er die Leiche transportiert hat.

Die Beweise sind erdrückend, und Hartinger bricht zusammen. In einem Ausbruch gibt er seine Verzweiflung preis: Die Schwangerschaft und die drohende Enthüllung hätten seine Karriere zerstört, alles sei durch „diese verdammte Beichte“ ins Rollen gekommen. Erst brachte er den Pfarrer um, um das Geheimnis zu wahren, dann Lilli Vogel, die zu einer Gefahr wurde.

Damit ist der Fall gelöst: Nicht Eifersucht, nicht religiöser Fanatismus, sondern nackte Angst vor dem Karriere-Ende war das Mordmotiv. Johanna Reger, so verbohrt sie auch handelte, war unschuldig am Mord – schuldig nur an moralisch zweifelhaften Machenschaften mit Drohbriefen und verbotenen Tonaufnahmen.

Die Episode endet, wie so oft bei den Rosenheim Cops, mit einem leisen ironischen Unterton: Während Hartinger in Handschellen abgeführt wird, diskutieren die Cops und Frau Hofer schon wieder über Alltagsprobleme, Wohnsituationen und landwirtschaftliche Kleinigkeiten. Doch die moralische Pointe bleibt im Raum: Selbst die vermeintlich Tugendhaften können die größten Abgründe verbergen.