ZDF Die Rosenheim-Cops: Mord im Paradies (Staffel 4 Folge 10)
Ein neuer Fall erschüttert Rosenheim – ein vermeintlicher Urlaub im Paradies endet in einem tödlichen Verbrechen. Die Handlung nimmt ihren Lauf, als die junge Tatjana Rollmann, Angestellte im traditionsreichen Hotel von Ferdinand Buchsner, tot aufgefunden wird. Der Tatzeitpunkt liegt laut Gerichtsmedizin zwischen 23 und 24 Uhr. Auffällig: Es gibt keine Spuren äußerer Gewalt, doch alles deutet auf einen tödlichen Schuss mit einer Armbrust hin. Schon bald wird klar: Die Tote kannte ihren Mörder oder sie wurde von ihm überrascht.
Die Ermittler Hofer und seine Kollegen betreten eine Welt aus Glanz, Illusionen und tief verborgenen Geheimnissen. Tatjana war eine beliebte, fleißige Angestellte, geschätzt von Gästen und Kollegen – doch jemand hatte ein starkes Motiv, sie zu beseitigen. Spuren führen zunächst ins Hotel selbst: Der Lieferanteneingang wurde manipuliert, ein Schlüssel fehlt seit einem mysteriösen Feueralarm am Vortag, der das gesamte Haus evakuieren ließ. Schnell keimt der Verdacht auf, dass der Täter unter den Gästen oder Mitarbeitern zu finden ist.
Die ersten Indizien verstricken Hotelbesitzer Buchsner ins Netz der Verdächtigen. Er hatte über Jahre eine Affäre mit Tatjana, die vor Kurzem in die Brüche ging. Angeblich erpresste sie ihn mit alten Liebesbriefen – 50.000 Euro Schweigegeld standen im Raum. Ein starkes Motiv, zumal Buchsner schon früher unter Verdacht stand, bei einem Hotelbrand Versicherungsbetrug begangen zu haben. Damals diente ihm ausgerechnet Tatjana als Alibi. Die Frage drängt sich auf: Wollte sie nun drohen, dieses Alibi als Lüge zu entlarven? Ein Skandal, der seine Ehe und sein Geschäft zerstört hätte.
Doch nicht nur er gerät in den Fokus. Auch Karla Buchsner, seine Ehefrau, verstrickt sich in Widersprüche. Sie wusste von der Affäre, behauptet, Tatjana Geld angeboten zu haben, damit diese verschwindet. 20.000 Euro wollte sie ihr zahlen – doch Tatjana lehnte ab. Die Briefe habe sie sich später eigenhändig aus der Wohnung der Toten geholt, angeblich, um ihre Familie zu schützen. Ihre Erklärungen klingen plausibel, doch die Ermittler bleiben misstrauisch: Wollte sie ihre Nebenbuhlerin aus Eifersucht und Angst vor einem Skandal zum Schweigen bringen?
Die Spurenlage wird komplizierter, als ein anonymes Foto auftaucht. Darauf: ein Grabstein mit dem Namen „Tatjana Rollmann“ und einem Todesdatum in der Zukunft. Eine perfide Morddrohung, die die Ermittler auf die Spur eines weiteren Verdächtigen bringt. Offenbar treibt jemand ein abgekartetes Spiel, in dem Rache eine entscheidende Rolle spielt. Bald stellt sich heraus, dass eine ehemalige Kollegin – Veronika Fischbach – Jahre zuvor bei einem Hotelbrand ums Leben kam. Ihr Grab wird regelmäßig besucht, doch nicht von Verwandten: Jemand, der sie gekannt haben muss, bringt dort frische Blumen.
Damit rückt Vincent Eitelhofer in den Fokus, ein Mann mit auffälliger Vergangenheit. Er verbrachte Jahre in einer psychiatrischen Klinik und hatte enge Verbindungen zu den Opfern der Vergangenheit. Für ihn ist klar: Buchsner hat damals das Feuer gelegt, und Tatjana deckte ihn mit einem falschen Alibi. Er fühlt sich berufen, Rache zu üben – für Veronika, deren Tod seiner Meinung nach kein Unfall war. Als die Ermittler den entscheidenden Hinweis auf frische Blumen am Grab erhalten, verdichten sich die Beweise.
In einer dramatischen Wendung kommt es zur Konfrontation. Eitelhofer, bewaffnet mit einer Armbrust, wird gestellt. Er gesteht, Tatjana getötet zu haben, weil sie den Mann geschützt hatte, den er für den eigentlichen Schuldigen hielt: Buchsner. In seiner verzerrten Wahrnehmung wollte er Gerechtigkeit erzwingen, doch seine Tat ist nichts anderes als Mord.
Die Ermittler fassen die Motive zusammen: Tatjana hatte eine gefährliche Rolle gespielt – Geliebte, Erpresserin und Mitwisserin. Ihr Wissen um Buchsners Vergangenheit machte sie angreifbar. Doch am Ende war es nicht der Hotelier, nicht die eifersüchtige Ehefrau und nicht ein zufälliger Täter. Es war ein Mann, der glaubte, im Namen der Wahrheit zu handeln, dabei aber selbst zum Mörder wurde.
Neben all den Ermittlungen laufen die typischen Nebenschauplätze in Rosenheim weiter: kleine Kabbeleien zwischen Kollegen, humorvolle Seitenhiebe über Mode, Physik und Quizfragen, die die düstere Handlung immer wieder auflockern. Zwischen dem ernsten Verhör im Hotel, dem Durchsuchen von Personalakten und der Analyse der Spurensicherung blitzt immer wieder der typische Charme der Serie durch.
Am Ende jedoch bleibt die bittere Erkenntnis: Ein Mord im Paradies hat eine Kette aus Lügen, Affären und Rachegedanken ans Licht gebracht. Tatjana Rollmann zahlte mit ihrem Leben, weil sie zur falschen Zeit die falschen Entscheidungen traf – und weil jemand glaubte, für eine alte Schuld Vergeltung üben zu müssen. Für die Ermittler ist der Fall abgeschlossen, doch die Schatten der Vergangenheit werden das Hotel und seine Bewohner wohl noch lange verfolgen.