ZDF Die Rosenheim-Cops: Die letzte Weißwurst (Staffel 4 Folge 7)

Im neuesten Fall der Rosenheim-Cops verwandelt sich eine scheinbar harmlose Frühstücksrunde in ein tödliches Drama, das die Ermittler in ein Geflecht aus Konkurrenz, Eifersucht und Verrat führt.

Alles beginnt auf dem Hof der Familie Kniebichler, wo Pfarrer, Gastgeber und Gäste zusammenkommen. Eigentlich soll es um Resozialisierung und das soziale Engagement des Pfarrers gehen – jugendliche Straftäter sollen für zwei Wochen auf einem Bauernhof mitarbeiten. Doch die Gespräche driften schnell ab: manche sprechen von Sozialromantik, andere von echtem Pragmatismus. Und mittendrin sorgt Frau Stockl mit ihrer ewigen Sorge und einer düsteren Prophezeiung für Aufregung – eine Wahrsagerin habe ihr die Todeskarte gelegt.

Während die Diskussionen über Alibis, Arbeit und Resozialisierung weiterlaufen, spitzt sich die Lage dramatisch zu. Der Busunternehmer Rainer Zelenker bricht plötzlich während des Frühstücks über seiner Weißwurst zusammen. Erst hält man es für einen schlechten Scherz, doch bald wird klar: es ist bitterer Ernst. Zelenker ist tot, vermutlich vergiftet. Die Obduktion bestätigt es später: Aconitin, gewonnen aus dem hochgiftigen Eisenhut, hat sein Leben beendet.

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Nun beginnt die eigentliche Ermittlungsarbeit. Hofer und Satori nehmen sofort alle Beteiligten ins Visier. Zunächst fällt der Verdacht auf die Kniebichlers, ebenfalls Busunternehmer und direkte Konkurrenten Zelenkers. Zwischen beiden Familien herrschte schon lange Rivalität, sogar eine Prügelei vor der Kirche wurde bezeugt. Außerdem waren die Kniebichlers hoch verschuldet und hofften dringend auf einen städtischen Auftrag, der den Betrieb hätte retten können. Doch Zelenker, so die Ermittler, setzte sie unter Druck: Er wusste von manipulierten Bremsen an einem seiner Busse – offenbar ein Anschlag der Kniebichlers. Anstatt zur Polizei zu gehen, erpresste er sie, ihre Bewerbung bei der Stadt zurückzuziehen. Ein klarer Grund, ihn aus dem Weg zu schaffen.

Doch auch im privaten Umfeld Zelenkers tun sich Abgründe auf. Seine Haushälterin Jenny Klammer, seit über zehn Jahren eng mit ihm verbunden, war nicht nur Angestellte, sondern auch Geliebte. Für sie war es ein harter Schlag, als sie erfuhr, dass Zelenker bereits eine neue, deutlich jüngere Frau als Haushaltshilfe eingestellt hatte – Traudel Hartmann, selbst vorbestraft, aber vom Pfarrer zur Resozialisierung empfohlen. Für Jenny bedeutete das nichts weniger als die drohende Ablösung nach einem Jahrzehnt Treue. Ein mögliches Mordmotiv aus verletzter Liebe und Eifersucht.

Die Kommissare rekonstruieren akribisch den Ablauf der Frühstücksrunde. Jeder Gast nahm sich seine Weißwurst selbst aus der Schüssel – ein Umstand, der nahelegt, dass es Zufall gewesen sein könnte, dass Zelenker die vergiftete Wurst erwischte. Doch ein entscheidender Hinweis bringt Klarheit: Am Platz Zelenkers fehlte nach der Tat das Besteck. Offenbar war nicht die Wurst, sondern das Besteck präpariert worden – mit Gift bestrichen, sodass nur er betroffen war. Jemand musste den Platz bewusst vorbereitet und danach das verräterische Besteck verschwinden lassen.

Die Spurensicherung liefert schließlich den entscheidenden Beweis: Auf einem Giftschrank in einer nahegelegenen Apotheke finden sich Fingerabdrücke von Jenny Klammer. Genau dort war vor kurzem Aconitin verschwunden. Damit ist klar: Sie hatte Zugang zu dem Gift und die Gelegenheit, es einzusetzen. Konfrontiert mit den Indizien, bricht ihre Fassade zusammen. Zehn Jahre lang war sie für Zelenker „gut genug fürs Putzen und fürs Bett“, doch ersetzt zu werden wie ein altes Möbelstück, das war zu viel. In ihrer Verzweiflung griff sie zum Gift, um sich an dem Mann zu rächen, der sie aus ihrem Leben drängen wollte.

Die Kniebichlers hingegen bleiben trotz aller Verdachtsmomente wegen der Bremsenmanipulation im Visier – allerdings nur wegen versuchten Mordes. Ihr Plan, Zelenker durch einen manipulierten Bus aus dem Weg zu räumen, schlug fehl. Dass Jenny Klammer schneller handelte und ihn tatsächlich vergiftete, konnten sie nicht wissen.

Parallel dazu sorgt Frau Stockl für unfreiwillige Komik. Ihre Angst, die Prophezeiung der Wahrsagerin könne wahr werden, veranlasst sie sogar, kugelsichere Westen zu bestellen – zum Schmunzeln der Kollegen, aber auch als ironische Spiegelung des tatsächlichen Geschehens: Ein Toter hat es tatsächlich gegeben.

Die Rosenheim-Cops Staffel 4 Episodenguide – fernsehserien.de

Auch die privaten Geschichten laufen weiter. Michi flirtet unbeholfen mit Jenny Klammer, ohne zu wissen, dass sie bereits seit Jahren das Bett mit Zelenker geteilt hat. Zwischen Ernst, Eifersucht und kleinen Alltagsdialogen entfaltet sich so die typische Mischung aus Krimi und Humor, die die Rosenheim-Cops ausmacht.

Am Ende ist das Bild klar:

  • Die Kniebichlers haben die Bremsen manipuliert, um Zelenker loszuwerden, scheiterten aber.
  • Jenny Klammer vergiftete ihn aus Eifersucht und verletzter Ehre, indem sie das Besteck präparierte.
  • Zelenker selbst war Opfer seiner eigenen Skrupellosigkeit: erst Erpressung, dann Frauenaffären, schließlich der tödliche Biss in eine Weißwurst.

Mit der Festnahme von Jenny endet der Fall, doch die Nachwirkungen bleiben spürbar. Der Pfarrer reflektiert über Schuld und Beichte, Frau Stockl überlegt, ob Wahrsagerinnen vielleicht doch mehr wissen, als man denkt, und die Kommissare nehmen ein weiteres Mal mit, dass hinter jedem scheinbar harmlosen Alltag in Rosenheim dunkle Leidenschaften lauern.

So schließt eine Episode, die mit Humor, Spannung und einem Hauch von Tragik zeigt, wie schmal der Grat zwischen Liebe und Hass, Rivalität und Mord sein kann – und wie schnell ein gemeinsames Frühstück tödlich enden kann.

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